Österreich beim RoboCup 2007

01.07.2007

Am Sonntag startet der RoboCup 2007 in Atlanta. Fünf Teams aus Österreich werden in diesem Jahr bei der Weltmeisterschaft der Roboter antreten. Ein Überblick über Ideen, Teams und Technologien.

Vom 30. Juni bis zum 10. Juli findet in Atlanta, der Hauptstadt des US-Bundesstaats Georgia, der RoboCup 2007 statt.

Aus Österreich fahren insgesamt fünf Teams nach Atlanta. "Mostly Harmless" vertritt die TU Graz in der Middle Size League voll autonomer Roboter. Die Grazer haben sich mit dem Team AllemaniACs von der RWTH Aachen zusammengetan und ein Kommunikationsprotokoll entwickelt, das es erlaubt, Roboter von beiden Hochschulen zu einem gemeinsamen Team zusammenzufassen.

Deutscher Bot-Legionär spielt mit

"Wir spielen mit einem deutschen Roboter-Legionär aus Aachen", sagt Gerald Steinbauer, Mentor von "Mostly Harmless" und Koordinator der österreichischen RoboCup-Aktivitäten. Die Zusammenarbeit mit den Deutschen hilft dabei, Kosten zu sparen, zumal die Teams in der Middle-Size-League vergrößert werden sollen. Immerhin kostet allein die Hardware eines Mostly-Harmless-Bots rund 10.000 Euro - Arbeitszeit nicht mitgerechnet.

Steinbauer weiter: "Zur Technical Challenge, der wissenschaftlichen Kür, wird Mostly Harmless versuchen, ohne farbmarkierte Tore zu spielen und ein Verfahren zur Erkennung von Ausfällen in der Hardware zeigen." Er ruft damit in Erinnerung, dass der RoboCup keineswegs ein bloßes Spektakel für die Zuschauer ist, sondern vor allem ein wissenschaftliches Ereignis, das Robotikern die Gelegenheit gibt, sich über neueste Entwicklungen auf ihrem Feld auszutauschen.

Gute Chancen für Service-Roboter

Beim Serviceroboter-Wettbewerb RoboCup at Home werden Petra Korica-Pehserl und Joachim Pehserl von der TU Graz mit ihrem FLEA, der bereits beim letzten Wettbewerb in Hannover Vizeeuropameister wurde.

Für Atlanta haben die beiden Konstrukteure ihren Service-Bot mit einer neuen Stereo-Kamera ausgestattet.

Human Walking Machine

Erstmals betritt die FH Technikum Kärnten mit ihrer Human Walking Machine [HWM] die Bühne des internationalen Wettbewerbs. Schon zwei Jahre bauen Systemingenieur Wolfgang Werth und seine Studenten an dem anspruchsvollen Roboter, der des aufrechten Gangs fähig ist.

Die Kärntner sind zu Recht stolz auf ihre von Grund auf selbst entwickelte Maschine, die in der Humanoid-Teen-Size-Liga mitspielen wird.

Junior-Liga

In der Junior-Liga für Rettungsroboter wird Österreich von der HTBLA Weiz vertreten. Lehrer Klaus Gruber hat mit seinen 15- und 16-jährigen Schülern einen Rettungsroboter auf Basis eines Lego-Bausatzes konstruiert und bereits am RoboCup in Hannover teilgenommen.

2D-Simulation

In der 2D-Simulationsliga spielen KickOffTUG von der TU Graz. Zehn Studenten arbeiten zurzeit an diesem Simulationsteam mit.

Die Simulationsliga sieht zwar auf dem Bildschirm recht einfach aus, die Teams sind aber komplexe autonome Agentensysteme, die sich auch für andere Aufgaben als nur für Roboterfußball einsetzen lassen.