15.12.2003

SPARPAKET, Die UTA hat eine Stellungnahme zu dieser Story für heute Nachmittag angekündigt.

"UTA am Rande des Abgrunds"

Heute Nachmittag tritt der Aufsichtsrat der weiland als "United Telecom Austria" gegründeten UTA erneut zusammen, um über die weitere Ausrichtung des Unternehmens zu diskutieren.

Im Unternehmen aber fliegen die Fetzen zwischen den Eigentümern rund um das Sparpaket 2004, in dem der Abbau von bis zu 100 weiteren Jobs und eine drastische Senkung der Kosten für die Mietleitungen festgeschrieben wird.

Damit ist der so genannte "Verteilnetzvertrag" gemeint, der zwischen den Leitungseigentümern - das sind die Landesenergieversorger, in deren Besitz 75 Prozent der UTA stehen - und ihrer Tochter UTA abgeschlossen wurde.

Laut einem sehr dramatisch formulierten, anonymen Papier über "die lebensbedrohlichen Fehler der UTA", das firmenintern kursiert, liegen die Kosten für dieses familieninterne Mietgeschäft bis zu 70 Prozent über den Marktpreisen. Durch diese hohen Kosten, "eine verfehlte Marktpositionierung und ein zerstrittenes Management" hätten vor allem die Energieversorger die UTA "an den Rand des wirtschaftlichen Abgrunds getrieben", heißt es weiter.

Kolportierte Verkaufsabsichten

Sowohl dem Raiffeisenbankensektor wie Energieversorgern wird in dem internen Lagebericht vorgehalten, Großaufträge an andere Provider vergeben zu haben bzw. mit der UTA durch eigene Tochterunternehmen zu konkurrieren.

Der lukrative Auftrag des Landes Niederösterreich zur flächendeckenden Versorgung mit WLAN sei an die Tochter NÖKOM des Energieversorgers EVN gegangen, obwohl die UTA diesen Auftrag "wie einen Bissen Brot gebraucht hätte".

Kolportierte Verkaufsabsichten einzelner Landesenergieversorger wurden am Sonntag vom UTA-Aufsichtsratsvorsitzenden dementiert. Beide Eigentümergruppen - die Landesenergieversorger und die Raiffeisen-Gruppe - stünden auch weiter hinter dem Unternehmen, hieß es.