Kommission legt Flugdaten-Abkommen vor
Nach monatelangen Verhandlungen hat die EU-Kommission ein Abkommen vorgelegt, das den USA "im Kampf gegen den Terrorismus" Zugang zu persönlichen Daten von Flugpassagieren geben soll.
Der zuständige EU-Binnenmarktkommissar Frits Bolkestein sagte am Dienstag im Europäischen Parlament in Straßburg, der Datenschutz für EU-Bürger sei damit gewährt. Das Abkommen wird nun an das Parlament und die EU-Staaten weitergeleitet.
Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 hatten die USA die Vorschrift erlassen, dass Fluggesellschaften dem amerikanischen Zoll elektronischen Zugang zu den Datensätzen ihre Gäste geben müssen.
Leichter Widerstand der EU
Die EU-Kommission teilte daraufhin der Regierung in Washington
mit, dass diese Verpflichtung im Widerspruch zu
Datenschutzbestimmungen der EU und der Mitgliedsstaaten stehen
könne. Da die US-Behörden Strafen androhten, willigten mehrere große
EU-Fluggesellschaft ein und öffnen seit März ihre Computer.
Daten werden kürzer gespeichert
Laut Bolkestein haben die USA nun Zusicherungen gegeben, die ein solches Abkommen akzeptabel machen. Statt der von der US-Regierung geforderten 50 Jahre sollen die Daten nur dreieinhalb Jahre gespeichert werden. So lang soll zunächst auch das Abkommen laufen.
Zudem hätten die USA zugestanden, die Daten nicht zur nationalen Verbrechensbekämpfung zu nutzen. Die Informationen sollen nur genutzt werden, um gegen Terrorismus und damit verbundene Verbrechen sowie organisierte Kriminalität vorzugehen.
EU- und US-Experten sollen zudem gemeinsam überprüfen können, ob das Abkommen greift und eingehalten wird.