SAP antwortet auf Oracle-Vorwürfe
Im Rechtsstreit mit Oracle hat SAP nun auf die Vorwürfe seines Konkurrenten geantwortet. Die von Oracle inkriminierten Downloads habe nicht SAP selbst, sondern seine Tochterfirma TomorrowNow getätigt.
Der weltgrößte Hersteller von Unternehmenssoftware, SAP, hat unrechtmäßige Datenzugriffe seiner US-Tochter TomorrowNow beim Konkurrenten Oracle zugegeben. Allerdings seien die Daten nicht an SAP geflossen, sondern in den separaten Systemen der Tochter geblieben, teilte SAP am Dienstag im deutschen Walldorf mit.
Oracle hatte in seinen Vorwürfen immer SAP direkt angegriffen und behauptet, der Konkurrent habe die Daten selbst abgezogen.
SAP schreibt weiterhin, dass TomorrowNow berechtigt gewesen sei, Materialien für seine Kunden herunterzuladen. TomorrowNow, eine von SAP zugekaufte Firma, bietet Support für Produkte der ihrerseits von Oracle aufgekauften Firma PeopleSoft an. Einige Support-Materialien und "Fixes" seien aber unrechtmäßig heruntergeladen worden, gibt SAP zu.
"Unannehmbar"
"Jeder einzige unangebrachte Download ist unannehmbar aus meiner Perspektive", sagte SAP-Chef Henning Kagermann. "Wir bedauern sehr, dass das passiert ist."
SAP werde nun mit dem US-Justizministerium zusammenarbeiten, das die Vorlage gewisser Dokumente verlangt habe. Zudem habe der Konzern das Management von TomorrowNow ausgetauscht, um die korrekte Unternehmensführung sicherzustellen.
Oracle, der weltgrößte Anbieter von Datenbank-Software, hatte SAP vor kurzem in einer mehr als 50-seitigen Klageschrift in Kalifornien unter anderem auf Schadenersatz, Unterlassung und Herausgabe zu Unrecht erlangter Gewinne geklagt.
Der US-Konzern wirft SAP vor, der Anfang 2005 von den Walldorfern übernommene kleine US-Software-Anbieter TomorrowNow habe geistiges Eigentum gestohlen.
(Reuters | futurezone)