Raiffeisen will angeblich aus UTA aussteigen
Der österreichweit tätige Wiener Festnetz- und Internet-Betreiber UTA Telekom AG kommt nicht zur Ruhe.
Im Unternehmen aber fliegen die Fetzen zwischen den Eigentümern rund um das Sparpaket 2004, in dem der Abbau von bis zu 100 weiteren Jobs und eine drastische Senkung der Kosten für die Mietleitungen festgeschrieben wird.
Ein anonymes Papier, über das die fuzo bereits am Montag berichtete, fällt ein vernichtendes Urteil. So hätten hohe Mietleitungskosten, welche die UTA berappen müsste, sowie "eine verfehlte Marktpositionierung und ein zerstrittenes Management" und vor allem die Energieversorger die UTA "an den Rand des wirtschaftlichen Abgrunds getrieben".
Gerüchte über Landesenergieversorger
Nach den hartnäckigen Branchengerüchten über einen möglichen
Ausstieg einzelner Landesenergieversorger, die 75 Prozent minus eine
Aktie an der UTA halten, wolle nun die Raiffeisen-Gruppe, die 25
Prozent an der UTA hält, aus der UTA aussteigen und suche aktiv nach
einem strategischen Partner, heißt es in einem Bericht des
Fachmagazins "Telekom Report".
"Kein Beschluss"
UTA-Aufsichtsratspräsident und TIWAG-Vorstand Herbert Hönlinger dementierte den Bericht am Mittwochnachmittag jedoch.
"Es gibt keinen Beschluss über einen Ausstieg der Raiffeisen-Gruppe aus der UTA", sagte Hönlinger unter Bezug auf die Aufsichtsratssitzung vom Montag, wo das erneut betont worden sei.
Im Bericht heißt es, die Raiffeisen-Gruppe biete auf dem Markt einen Hälfte-Anteil der UTA zu einem Preis von 125 Mio. Euro an. Die Raiffeisen-Gruppe habe im Zuge der Anteilsaufstockung auf 25 Prozent auch eine Reihe von Haftungen für die UTA übernommen - mit der Option, die UTA-Mehrheit zu einem festgelegten Preis zu bekommen, schreibt das Fachmagazin weiter.
Nun scheine Raiffeisen mit der Geduld am Ende und werde bei der Suche nach einem Partner für die UTA aktiv.
Der UTA-Aufsichtsrat hatte am Montag das Budget für 2004 und die strategische Ausrichtung des Unternehmens abgesegnet. Damit könne die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden, betonten die UTA-Vorstände Romed Karre und Johannes Schwertner in einer Pressemitteilung.
Die Eigentümer
Die acht österreichischen Landesenergieversorger BEWAG, EVN, KELAG, Energie AG, StEWEAG, TIWAG, VKW und WStW halten über die Vereinigte Telekom Österreich BeteiligungsGembH 75 Prozent minus eine Aktie an der UTA. 25 Prozent plus eine Aktie sind im Besitz der ECOT Internet-Holding, einer Gesellschaft von RZB, Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, RLB Steiermark und Uniqa.