Die IT-Woche im Überblick
Ex-tele.ring-Chef Michael Krammer ist neuer One-Chef, Details zum Abkommen um die Übermittlung von Passagierdaten zwischen der EU und den USA sind durchgesickert, die ÖVP will strengere Regeln für Online-Spiele, der RoboCup findet 2009 in Graz statt und auch über das iPhone gab es in der Woche vom 1. bis 7. Juli einiges zu berichten.
Nach der Übernahme von One durch die France Telecom und den Finanzinvestor Mid Europa Partners ist der Chefwechsel beim drittgrößten österreichischen Mobilfunkanbieter seit Donnerstag fix.
Michael Krammer, der One als Geschäftsführer des kleineren Rivalen tele.ring jahrelang gejagt hatte, wird Joergen Bang-Jensen an der Spitze des Unternehmens ablösen.
Einen kolportierten möglichen weiteren Mitarbeiterabbau bei One wollte das Unternehmen nicht kommentieren.
Passagierdaten: "Volksverdummung"
Die Verhandlungen zwischen der EU und den USA um die Übermittlung von Passagierdaten stehen kurz vor dem Abschluss. Anfang der Woche sickerte ein Entwurf des neuen Vertrages an die Öffentlichkeit. Statt 34 Datenfeldern sollen in Zukunft nur noch 19 geliefert werden, die sind dafür jedoch breiter gefasst.
Thilo Weichert, Vorsitzender des unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz in Schleswig-Holstein, findet dafür deutliche Worte: Das Vorgehen der EU-Kommission, öffentlich eine Reduktion der an die USA gelieferten 34 Datensätze zu verkünden und deren Inhalt - und wahrscheinlich mehr - in 19 Punkten zusammenzufassen, sei schlichtweg eine "Schweinerei", weil sie den Tatbestand der "Volksverdummung" erfülle.
In dem Entwurf ist auch bereits von einem EU-System zur Überwachung von Flugpassagieren die Rede. Im Herbst will EU-Justizkommissar Franco Frattini den EU-Mitgliedsstaaten einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten.
Strengere Regeln für "Second Life"
ÖVP-Jusitzsprecher Heribert Donnerbauer will das heimische Strafrecht auch in virtuellen Welten wie "Second Life" zur Anwendung bringen.
Im Justizministerium gab man sich zum Vorschlag Donnerbauers abwartend. "Second Life"-Betreiber Linden Lab selbst sieht sich hingegen als Host-Provider und damit ohne Verwantwortung für die von den Nutzern eingebrachten und bereitgestellten Inhalte.
RoboCup 2009 findet in Graz statt
Beim RoboCup 2007, der derzeit in Atlanta [US-Bundesstaat Georgia] stattfindet, ist das Grazer Team Mostly Harmless in Middle Size League bereits in der Vorrunde ausgeschieden. Andere österreichische Teilnehmer sind beim wichtigsten internationalen Wettbewerb in Sachen Robotik noch im Rennen.
Abseits des Spielfeldes konnte Österreich hingegen schon einen Erfolg erringen. 2009 soll der RoboCup nach einer Entscheidung des Organisationskomitees in Graz stattfinden. Rund 2.600 Teilnehmer - und 500 Roboter werden erwartet.
Im Vorfeld der Wettkämpfe wird es - wie immer - eine große wissenschaftliche Konferenz zu aktuellen Themen der Robotik und künstlichen Intelligenz geben.
IPhone-Hype geht weiter
Der Hype um Apples Multimediahandy iPhone hielt erwartungsgemäß auch diese Woche an. Zunächst wurde bekannt, dass ein Akku-Tausch zum Datenverlust führt. Es empfiehlt sich davor also die Synchronisation mit dem Computer.
Wie sich das iPhone zumindest für den Gebrauch als WLAN-Surfgerät und iPod freischalten lässt, ohne seine persönlichen Daten an Apple oder AT&T übermitteln zu müssen, demonstrierte der als "DVD-Jon" bekannt gewordene Hacker Jon Lech Johansen.
Auch um die europäischen Vertriebspartner des Apple-Handys gab es zahlreiche Spekulationen. Nach letzten Meldungen dürfte das Gerät 2007 in Europa zunächst nur in Deutschland, Frankreich und Großbritannien auf den Markt kommen.
Als Vertriebspartner wurden bisher T-Mobile und der britische Anbieter O2 genannt. Beide Unternehmen dementierten jedoch.
EU-Rekordstrafe für Telefonica
Weil der spanische Telekommunikationskonzern seinen Konkurrenten beim Weiterverkauf von schnellen Internet-Zugängen zu viel berechnet hat, wurde er am Mittwoch von der EU-Kommission zu einem Rekordbußgeld von 151,9 Milllionen Euro verdonnert.
Telefonica wies den von der EU-Kommission erhobenen Vorwurf des Marktmissbrauchs zurück und will den Beschluss vor dem EU-Gerichtshof anfechten.