28.12.2003

FAZIT 2003

Ein bewegtes Jahr für Konsolenhersteller

Das zu Ende gehende Jahr war ein durchaus bewegtes für die Gamingindustrie.

Während Sony mit über 60 Millionen weltweit verkauften Stück seiner Konsole "PS2" weiter unangefochten auf Platz eins steht, kämpfen mit jeweils zehn Millionen verkauften Stück Microsofts "Xbox" und Nintendos "GameCube" vor allem mit Verlusten.

Nintendo musste erstmals rote Zahlen in seiner Bilanz ausweisen und auch die Xbox bleibt weiter unprofitabel. Einzig Sony macht mit seiner Playstation vorerst noch Gewinne, doch selbst Sonys Spiele-Tochter Sony Computer Entertainment [SCE] musste starke Umsatz- und Gewinnrückgänge hinnehmen.

Nintendos Zukunft war in diesem Jahr besonders heftigen Spekulationen ausgesetzt.

Spekulationen über Nintendo-Rückzug

Während bei der Konkurrenz gerätselt wird wann und wie die nächste Konsolengeneration auf den Markt kommen könnte, mehren sich bei dem ehemaligen Marktführer Spekulationen über einen Rückzug aus der Hardwarebranche.

Zwischendurch stellte Nintendo sogar die Produktion seiner Konsole ein, um zuerst die Lagerbestände leeren zu können. Zudem versuchte der Hersteller mit einer neuen Lizenzstruktur die Entwickler dazu zu bewegen, mehr Toptitel für seine Konsole zu entwickeln.

Nintendo-Sprecherin Beth Llewelyn versuchte zuletzt Spekulationen über einen Rückzug zu zerstreuen und kündigte an, dass der Hersteller beim Launch des GameCube-Nachfolgers früher dran sein werde, als zuletzt. Damals lag zwischen Sonys PS2-Start und dem GameCube bzw. Xbox ein gutes Jahr.

Mobile Konkurrenz

Auf dem Handheld-Markt bleibt Nintendo mit seinem "Game Boy" vorerst unangefochtener Marktführer, trotz der neuen Konkurrenz durch Nokias Hybridgerät "N-Gage", das vorerst unter den Verkaufserwartungen und auch der Erwartungen der Kritiker blieb.

Doch für das kommende Jahr hat Sony die Einführung einer eigenen portablen Spielekonsole namens "PSP" angekündigt. Sollte Sony es schaffen, genug Spieler für seine mobile Konsole begeistern zu können, könnte Nintendo auch in diesem Segment Einbußen hinnehmen müssen.

Mit der "PSX" will Sony die Wartezeit auf die PS3 verkürzen. Die PSX ist nicht der direkte Nachfolger der PS 2, sondern soll deren Funktionen mit denen eines Multimedia-Centers und Festplatten-Videorecorders verbinden.

Microsofts langer Atem

Den längsten finanziellen Atem bei den Konsolenherstellern hat mit Sicherheit Microsoft.

Pro verkaufter Xbox macht der Konzern zwar geschätzte 75 USD und mehr Verlust. Bei einem Barvermögen von rund 50 Milliarden USD dürfte dies aber durchaus im finanzierbaren Bereich liegen.

Zudem sieht Microsoft die Xbox nach eigenen Angaben mehr als Investition in die Zukunft und Teil der viel besprochenen Konvergenz der Geräte.