Sony BMG klagt Kopierschutzhersteller
Der Musikkonzern Sony BMG will seine Entschädigungszahlungen an CD-Käufer nach dem Desaster um die Kopierschutztechnologie MediaMax nun vom Hersteller Amergence Group wieder hereinholen.
Sony BMG forderte vor einem Gericht in New York von der Amergence Group [früher SunnComm International] Schadenersatz in der Höhe von zwölf Millionen Dollar [8,73 Mio. Euro].
Der Musikkonzern wirft dem Kopierschutzhersteller unfaire Geschäftspraktiken und den Bruch von Lizenzvereinbarungen vor. Die Technik sei fehlerhaft gewesen und habe Sony BMG mehrere Millionen Dollar gekostet, hieß es in der Klage.
Amergence Group weist Vorwürfe zurück
Die Amergence Group wies die Vorwürfe des Musikkonzerns in einem Statement zurück. Die Klagen gegen Sony BMG seien auf die Verwendung einer anderen Kopierschutztechnologie zurückzuführen, hieß es.
Sony BMG brachte die von der Amergence Group hergestellte Kopierschutztechnologie MediaMax bei einigen CDs bereits im Jahr 2003 zum Einsatz. 2005 wurden insgesamt vier Millionen CDs mit der Software ausgeliefert.
Daneben setzte Sony auch das Digital-Rights-Management-System [DRM] XCP ein, das unbemerkt Spionagesoftware auf den Rechnern seiner Nutzer installierte.
Scharfe Proteste
Versuche, die umstrittenen Kopierschutzsysteme zu entfernen, führten vereinzelt zu Computerschäden.
Erst ein gewaltiger Aufschrei von Kunden, Konsumentenschützern und Sicherheitsexperten in aller Welt konnte den weltgrößten Plattenkonzern zur Rücknahme des Kopierschutzes bewegen.
Der Einsatz der Kopierschutzsysteme bescherte Sony BMG nicht nur einen veritablen Imageschaden, sondern führte auch zu zahlreichen Klagen und in der Folge zu Schadenersatzzahlungen in der Höhe von mehreren Millionen Dollar.
(futurezone | AP | APA)