Patente für drahtlosen Musiktausch
Ein vor kurzem veröffentlichtes Patent des iPod- und iPhone-Herstellers Apple sieht den Dateitausch in drahtlosen Netzwerken mit WLAN-Musik-Playern und -Mobiltelefonen vor. Bei Microsoft wird über die Verwertung illegitim heruntergeladener Musik beim Tausch zwischen WLAN-Musik-Playern nachgedacht.
Apple will offenbar den digitalen Musik-Player iPod mit WLAN ausstatten und den drahtlosen Musiktausch mit dem iPod und dem iPhone ermöglichen.
Ein vor kurzem veröffentlichtes Patent des Unterhaltungselektronikkonzerns sieht vor, dass sich die mit WLAN ausgestatteten portablen Musik-Player und Mobiltelefone über drahtlose Netzwerke, ähnlich wie beim Microsoft-Musik-Player Zune, automatisch erkennen und Musik-Files untereinander austauschen können, berichtete das US-Technologieportal electronista.
Automatische Synchronisation
Aus dem Patent lässt sich laut electronista auch das automatische Befüllen des Musik-Players und -Mobiltelefons von in der Nähe befindlichen Geräten mit Musik bewerkstelligen.
Musikkauf mit Gadgets möglich
Auch der Kauf von Musik mit den Geräten über drahtlose Netzwerke im Apple-iTunes-Store soll demnach möglich sein. Das wünschten sich laut US-Medienberichten viele Käufer des Apple-Multimedia-Handys iPhone.
Inwieweit der Tausch von Musik über die WLAN-Gadgets von Kopierschutztechnologien eingeschränkt werden soll, geht aus dem Patent nicht hervor.
Die sechste iPod-Generation könnte im Laufe des nächsten Jahres präsentiert werden und ebenso wie das iPhone über ein Touch-Screen-Interface und ein Mac-OS-Betriebssystem verfügen, mutmaßten Marktbeobachter in den vergangenen Tagen.
Tragbare elektronische Geräte mit drahtloser Internet-Anbindung sind laut einer Studie des US-Marktforschungsunternehmens ABI Research groß im Kommen. Bei Medien-Playern, Spielekonsolen und Digitalkameras wird ein regelrechter Boom erwartet.
Offline-Ökonomie für digitale Medien
Microsoft, dessen seit vergangenem Herbst in den USA erhätlichlicher Musik-Player Zune bereits über - wenngleich stark eingeschränkte - Möglichkeiten des drahtlosen Musiktausches verfügt, denkt unterdessen darüber nach, wie über den Tausch von Musik zwischen WLAN-Musik-Playern aus Online-Tauschbörsen heruntergeladene Musiktitel wieder in die Verwertungskette überführt werden können.
In einem im vergangenen Dezember eingereichten Patent werden laut dem Wired-Weblog "Listening Post" entsprechende Möglichkeiten skizziert.
Anteil für "Verkäufer"
Zwischen den drahtlosen Geräten getauschte Songs sollen dabei, wie auch schon jetzt bei Zune, beim Zielgerät nach dreimaligem Abspielen deaktiviert werden, bis eine Lizenzgebühr an Microsoft entrichtet wird.
Davon soll ein gewisser Prozentsatz an die Person gehen, die den Song zur Verfügung gestellt hat. Aber auch die Rechteinhaber sollen von Microsoft vergütet werden.
"Effektiver und billiger Distributionskanal"
Offline-Ökonomie eröffne einen effektiven und billigen Distributionskanal, von dem auch Rechteinhaber illegitim verbreiteter Inhalte profitieren können, ist im Patentantrag zu lesen.
Beim drahtlosen Musiktausch mit dem Zune werden Musik-Files mit einem Kopierschutzzusatz versehen, der nach dreimaligem Anhören oder drei Tagen dafür sorgt, dass die Dateien gelöscht werden. Davon sind jedoch auch Files betroffen, die unter freien Lizenzen veröffentlicht wurden.