Apple schrumpft und färbt den "iPod"
Apple-Chef Steve Jobs hat zur Eröffnung der MacWorld Expo in San Francisco wie bereits erwartet neue Modelle des Musik-Players "iPod" vorgestellt.
Zum einen bekam das kleinste Modell der bestehende Serie eine größere Festplatte [15 statt zehn GB], zum anderen gibt es das beliebte und für Apples Bilanzen enorm wichtige Gadget jetzt auch in einer neuen Varinate namens "iPod-mini".
Dieser Player kommt in einem komplett neuen Design und hat die Maße von rund 1,3 mal 5,1 mal neun cm. Der Player mit einer vier GB großen Festplatte soll in den USA bereits im kommenden Monat für rund 250 USD auf den Markt kommen, in Europa ist die Einführung für den April geplant.
Der iPod-mini kommt in fünf verschiedenen Farben. Auf der Festplatte sollen rund 1.000 Songs Platz finden. Der Anschluss erfolgt via USB 2 oder Firewire.
iPod-miniUmsatzbringer
Der Absatz des iPod ist inzwischen ein wichtiges Standbein für Apple geworden: So zeichnete der Musik-Player im im vergangenen Oktober beendeten vierten Quartal des Geschäftsjahres mit 121 Mio. USD bereits für sieben Prozent des Umsatzes verantwortlich.
Die überaus erfolgreiche Musik-Download-Plattform "iTunes Music Store" ist in diesem Zusammenhang vor allem als Absatzbeschleunigung für die "iPods" zu verstehen:
Trotz inzwischen 30 Mio. verkauften Liedern hat Apple nach eigenen Angaben mit dem "iTunes Music Store" bisher keinen Gewinn erzielt - der Großteil der Einnahmen geht ohnehin an die Musikindustrie.
Steve Jobs ist selbstredend trotzdem sehr stolz auf die Plattform, die nach seinen Angaben derzeit 70 Prozent des US-Online-Musikmarktes ausmacht - Jobs freute sich in seiner Keynote denn auch "einmal mehr als fünf Prozent Marktanteil" zu haben.
iPod-SmallAus Konsumenten werden Produzenten
Die Erwartungen betreffend neuer Konsumenten-Hardware enttäuschte Jobs allerdings, neben den neuen "iPods" wurde "nur" eine neue Version des Apple-Servers vorgestellt, der jetzt als "Xserve G5" auch 64-Bit erreicht.
Die weiteren Neuerungen betrafen Software, wobei Jobs zuerst darauf hinwies, dass inzwischen schon 9,3 Millionen Nutzer auf Mac OS X umgestiegen seien, was eine Migration im "Rekordtempo" bedeute.
Im Mittelpunkt der weiteren Präsentation stand ein Update des "iLife"-Multimedia-Pakets, das auch um ein besonders interessantes Element namens "Garage Band" erweitert wurde:
Die Software soll aus den Apple-Nutzern, die sich bereits als gute Kunden für Musik aus dem Netz heraus gestellt haben, jetzt selbst Musikproduzenten machen. Das Programm kann 64 Ton-Spuren abspielen und verwalten, auf hunderte von Effekten zurückgreifen, wird mit zahlreichen Sounds und Loops geliefert und kann via MIDI oder USB mit anderem Musik-Equipment verbunden werden.
Konsequenter Weise bietet Apple in seinem Online-Store jetzt auch alle nötigen Geräte an, um aus dem Mac das Herzstück eines Heimstudios zu machen: Von MIDI-Keyboards über verschiedene Audio-Interfaces bis hin zu Lautsprechern und Kopfhörern.
Hinter "Garage Band" dürfte das im Juni 2002 von Apple übernommene, deutsche Unternehmen Emagic stehen, dessen "Logic Audio" im Bereich der Sequenzer-Software neben "Cubase" von Steinberg als Standard gilt.
Garage Band