China begrenzt Online-Gaming
Mit einer eigenen Software werden in China ab sofort Online-Gamer unter 18 Jahren reguliert: Wenn sie mehr als drei Stunden spielen, werden ihre Punkte halbiert und sie selbst zu Gymnastik aufgefordert.
Mit einer großen Kampagne will China dem exzessiven Online-Gaming bei Jugendlichen den Kampf ansagen.
Seit Montag müssen Chinas Anbieter für Online-Gaming sicherstellen, dass eine eigene Software ihre Spieler überwacht, die sich dazu vorher mit ihrer Identifikationskarte bereits ausweisen müssen.
Nach drei Stunden ist Schluss
Diese Software soll Jugendliche nach drei Stunden Spielen mit der Aufforderung zu "passender körperlicher Bewegung" vom Rechner jagen.
Wird der Aufforderung nicht Folge geleistet, werden die bereits erspielten Punkte halbiert. Bleibt der Spieler noch weitere zwei Stunden vor dem Rechner, verliert er überhaupt alle Punkte. Als Maßeinheit wurde einer Runde des Brettspiels "Go" herangezogen.
Die Software ist Teil einer großen Kampagne von Chinas Regierung, mit der sie die "Internet-Umgebung reinigen" und eine "zivilisierte Internet-Nutzung" propagieren will.
Betreiber kooperieren
Die Regierung wolle damit nicht generell Online-Gaming verbieten, hieß es. Angemessenes Spielen sei gut fürs Gehirn, aber eine Abhängigkeit schade dem Körper.
Chinas Anbieter haben die Software bereits in Betrieb genomen. The9, in China für "World of Warcraft" verantwortlich, erwartet keine großen Einbußen, da die meisten Spieler Erwachsene seien.
Andere Firmen wie Tencent sind noch vorsichtig mit ihren Einschätzungen und wollten noch keine Prognose abgeben. Beide unterstützen die Initiative allerdings - wohl kaum aus freien Stücken.
Laut Chinas Regierung spielen 30 Mio. Chinesen regelmäßig online, zehn Prozent davon sollen unter 18 sein.
(AP)