14.01.2004

STATT PIEP

Milliardengeschäfte mit Klingeltönen

Das Geschäft mit Handy-Klingeltönen hat 2003 weiter kräftig zugelegt und stellt inzwischen einen ernst zu nehmenden wirtschaftlichen Faktor dar, der auch der gebeutelten Musikindustrie Anlass zur Hoffnung gibt:

2003 wurden nach Zahlen der Arc Group weltweit nicht weniger als 3,5 Mrd. USD mit Klingeltönen umgesetzt, womit das Geschäft mit den Handy-Downloads schon mehr als zehn Prozent des gesamten Musikumsatzes ausmacht.

Das Klingeltongeschäft soll damit aber immer noch nicht ausgereizt sein und bis zum Jahr 2008 auf ein Volumen von 5,8 Mrd. USD wachsen.

Preisspannen

Die Preise für den Download eines Klingeltons variieren allerdings weltweit recht stark: Während der größte Mobilfunker Südkoreas, SK Telecom, seinen Kunden umgerechnet 20 US-Cent für einen Download berechnet, müssen Kunden von Vodafone in Großbritannien rund 2,75 USD zahlen.

Weltweit beträgt der durchschnittliche Preis für einen Klingelton rund 60 US-Cent.

Für die Musikindustrie ist der Bereich damit einer der wenigen Hoffnungsträger: Die Erlöse aus den Klingeltonverkäufen teilt sich die Industrie mit den Mobilfunkern, wobei die jeweiligen Margen allerdings nicht veröffentlicht werden.

Es ist aber analog zu den kostenpflichtigen Musik-Download-Services im Internet davon auszugehen, dass ein Großteil der Umsätze als Lizenzgebühren an die Rechteinhaber fließt.

Neue Geschäftsmodelle

Der Erfolg mit dem Klingeltonverkauf inspiriert sowohl die Musikindustrie als auch die Mobilfunkbetreiber zu neuen Geschäftsmodellen:

So sind in Asien individuelle "Ringbacks", die das Freizeichen während des Verbindungsaufbaus [wie bei Warteschleifen] ersetzen, bereits ein Renner unter den Handynutzern. Diese neue Form der Handy-Individualisierung sollte in diesem Jahr auch Europa erreichen.