Suchgiganten verbessern Datenschutz
Nach Ask.com und Google wollen auch Microsoft und Yahoo Nutzerdaten früher anonymisieren. Microsoft und Ask.com planen eine industrieweite Initiative, die einheitliche Standards im Umgang mit der Speicherung von Daten festlegen soll.
Der US-Software-Konzern Microsoft will am Montag Änderungen bei der Speicherung von Nutzerdaten bei seinem Live-Search-Dienst bekannt geben. Künftig sollen die Search-Logs der Live-Search-Nutzer nach 18 Monaten gelöscht werden, berichtete die "New York Times".
Darüber hinaus soll es den Nutzern von Live Search freigestellt werden, ob Werbeeinschaltungen auf Live Search auf ihre Suchgeschichte und ihr Surf-Verhalten abgestimmt werden sollen.
Yahoo: Anonymisierung nach 13 Monaten
Auch Yahoo, mit einem Marktanteil von 25,10 Prozent die Nummer zwei auf dem US-Suchmaschinenmarkt, will die Privatsphäre seiner Nutzer besser schützen.
Das Internet-Unternehmen kündigte an, künftig die Suchabfragen seiner Nutzer nach 13 Monaten anonymisieren zu wollen.
Ask.com, die Nummer vier unter den US-Suchmaschinen, will seinen Nutzern Ende des Jahres die Funktion AskEraser anbieten, mit deren Hilfe Nutzer des Dienstes ihre Suchgeschichte löschen und auch sicherstellen können, dass IP-Adresse und Cookie-Informationen nicht gespeichert werden. Suchabfragen sollen bei Ask.com künftig generell nach 18 Monaten anonymisiert werden.
Industrieweite Initiative
Am Montag wollen Microsoft, das als Nummer drei auf dem US-Suchmarkt 13,2 Prozent Marktanteil hält, und Ask.com eine industrieweite Regelung für die Speicherung von Nutzerdaten vorschlagen. Detaillierte Pläne dazu sollen im Dezember vorgestellt werden.
Microsoft hofft auch auf eine Beteiligung Googles an den Diskussionen über einheitliche Standards, berichtete das "Wall Street Journal". Mit einem Marktanteil von 49,5 Prozent ist Google unbestrittener Marktführer auf dem US-Suchmarkt.
Auch Google verbessert Datenschutz
Nicht zufällig kündigte auch Google vor kurzem an, die Speicherung personalisierter Suchprotokolle künftig auf 18 Monate begrenzen zu wollen.
Cookies der Suchmaschine, in denen die Surf-Gewohnheiten der Nutzer gespeichert werden, sollen künftig nach zwei Jahren ablaufen, allerdings nur, wenn Google während dieser Zeit nicht besucht wurde.
Zuvor war der Suchmaschinenprimus wegen der Speicherung von Nutzerdaten wiederholt ins Visier von Datenschützern geraten.
DoubleClick-Übernahme wird geprüft
Daneben wird auch die Übernahme des Online-Werbeanbieters DoubleClick durch Google derzeit in den USA von der Federal Trade Commission [FTC] und vom Kongress untersucht.
Auch die EU-Kommission prüft die DoubleClick-Übernahme. Neben den Auswirkungen auf den Online-Werbemarkt werden dabei auch Fragen zum Datenschutz gestellt.
Durch den Zusammenschluss beider Firmen würden zu viele Daten über das Nutzungsverhalten der Internet-Kunden in einer Hand vereinigt, machte das Electronic Privacy Information Center [EPIC] Ende April in einer Eingabe an die FTC geltend.
(futurezone | NYT | Wall Street Journal)