Elektronische Signatur soll in Gang kommen
Die Rundfunk- und Telekom Regulierungs GmbH [RTR] erwartet in den kommenden Monaten eine stärkere Verbreitung der elektronischer Signatur in Österreich.
Derzeit liege die Zahl der Anwender noch deutlich unter den Erwartungen, so Telekom-Regulator Georg Serentschy.
Durch das steigende Angebot an Anwendungen im E-Government und E-Banking könnte die elektronische Signatur allerdings schon bald zu einer "Massenanwendung" werden, glaubt Serentschy.
Derzeit gibt es 30.000 Anwender von elektronischen Signaturen in Österreich. Da es erst wenige Anwendungen gibt, hält sich die Nachfrage in Grenzen - und umgekehrt.
Erste Bürgerkarte wurde ausgegebenAnwendungen
Elektronische Signaturen könnten vor allem bei ins Internet verlagerten Behördenwegen, im E-Banking [als Ersatz der bisherigen PIN/TAN-Lösung] und bei elektronischen Rechnungen [so genanntes E-Invoicing] sinnvoll angewendet werden, meint Serentschy.
Angeboten würden derzeit bereits u.a. Dienste im Bereich Kindergeld, Studienbeihilfe, Strafregister-Auszug oder die Anmeldung für Prüfungen an der Wirtschaftsuniversität Wien.
Elektronische Signaturanwendungen für E-Banking biete bisher nur die BAWAG P.S.K, Angebote weiterer Banken seien im Laufe des Jahres zu erwarten.
Anfordern kann man eine elektronische Signatur in Österreich bei fünf aktiven Zertifizierungsdiensteanbietern, die insgesamt 21 verschiedene Dienste anbieten. Zu den Anbietern gehören die A-Trust, die Arge Daten, die Generali, das Grazer Institut für Angewandte Informationsverarbeitung und Kommunikationstechnologie [IAIK] sowie das Grazer Softwarehaus "Web und Co".
E-Government-Gesetz wurde vertagtBankomatkarten und E-Government-Gesetz
Den entscheidenden Impuls soll das E-Government-Gesetz, das voraussichtlich im März 2004 in Kraft tritt, geben.
Bis 2007 sehe das Gesetz noch die Möglichkeit einer "Verwaltungssignatur", etwa eine Handysignatur, vor, ab 2008 soll die sichere - qualifizierte - elektronische Signatur dann obligat sein.
Einen weiteren Verbreitungsimpuls könnte die Mitte 2004 anstehende große Austauschwelle von etwa 4,5 Mio. Bankomat-Karten darstellen.
Im Zuge der Neuausstellung dieser Karten könnten sich Karteninhaber auch für die elektronische Signatur entscheiden, wodurch keine Extra-Karte notwendig sei, so Serentschy.
Die Kosten für eine elektronische Signatur inklusive Chipkarten-Lesegerät bezifferte Serentschy mit zwischen 50 und 100 Euro. Pro Jahr werden weitere 18 Euro fällig.
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