18.01.2004

P2P IS BACK

Wieder mehr illegale Musik-Downloads

Die Zahl der illegalen Downloads von Musikdateien steigt wieder.

Nachdem im April 2003 die User-Zahlen dramatisch gesunken waren, ist die Nutzung seit November wieder im Steigen begriffen.

Das ergibt eine aktuelle Studie der NPD Group, eines unabhängigen Marktforschungsunternehmens.

Damit hat die Klagewelle der Musikindustrie nur kurzfristig Erfolg gezeigt. Nachdem die Nutzung von Tauschbörsen im April des Vorjahres auf Grund von Klagen gegen einzelne User stark zurückgegangen war, wurde im November 2003 erstmals ein Anstieg ermittelt. Insgesamt ist die Nutzung von September auf November um 14 Prozent gestiegen.

Derzeit 300 Klagen gegen Einzel-User

Insgesamt führt die Musikindustrie derzeit 300 Klagen gegen User. Im Vorjahr hatte die RIAA [Recording Industry Association of America] ihre Strategie geändert und auch den Einzel-User ins Visier genommen.

NPD wendet zwei Methoden an, um an seine Rohdaten zu gelangen. Die erste besteht aus dem Tool "MusicWatch Digital", das auf 40.000 PCs installiert ist und beobachtet, welche Sites besucht und welche Dateien heruntergeladen werden. Methode Nummer zwei umfasst eine traditionelle Umfrage auf Papier, die an 5.000 User gesandt wird und die durchschnittliche US-Population repräsentiert.

Laut NPD haben im Mai 2003 noch 20 Prozent der Computernutzer Musikdateien aus Peer-to-Peer-Netzwerken geladen. Im Juli fiel der Anteil auf 18, im September auf elf Prozent. Im November jedoch wieder auf zwölf Prozent.

Über die Gründe herrscht noch Rätselraten. Eine mögliche Erklärung wäre die Rolle der Mainstream-Medien, die zuletzt wenig über aktuelle Gerichtsverfahren berichtet hatten. Eine andere basiert auf dem traditionell gestiegenen Interesse an Musik im vierten Quartal - rund ein Fünftel der jährlichen Musikverkäufe erfolgen im November und Dezember.