TV-Spots sollen Pop-ups ablösen
In Zukunft sollen TV-Spots auch im Netz werben. Der Vormarsch der Pop-up-Blocker fördert die dahingehende Experimentierfreude der US-Online-Publisher.
Mehrere Websites in den USA, darunter MSN, ESPN und Lycos, wollen nun in einem sechswöchigen Test die Akzeptanz von TV-Spots im Netz testen.
Im Gegensatz zu früheren Videoformaten sollen die Online-Spots 30 Vollbilder pro Sekunde abspielen und so TV-Qualität bieten.
Die Werbespots werden geladen, während der User die jeweilige Website besucht. Wird die Site wieder verlassen, wird der Spot auf der gesamten Bildschirmoberfläche abgespielt. Dabei umgeht die Software die Pop-up-Blocker.
Beispiel-Spots online
Das New Yorker Werbeunternehmen Unicast hat die Software für den
Test entwickelt.
Limitiert auf ein Mal pro Tag und User
Die Online-Publisher wollen das neue Format zunächst sehr sparsam einsetzen.
Zudem sollen die Werbungen so limitiert werden, dass ein User einen Spot auf einer bestimmten Website nur ein Mal pro Tag zu sehen bekommt.
Bis Ende Februar sollen so 100 Mio. Werbespots gezeigt werden.
Sollte das neue Online-Werbeformat ein Erfolg werden, könnte es zu einem Nachfolger der bei den Usern unbeliebten, aber aus Sicht der Publisher erfolgreichen Pop-ups heranwachsen.
Das Format ist für die Werber durchaus lukrativ: Für 1.000 versendete Werbespots erhalten die Publisher laut "New York Times" ["NYT"] 35 USD. Der durchschnittliche Preis für Online-Werbung pro 1.000 User liegt in den USA bei zehn USD.
Die Verwendung von Pop-up-Blockern nimmt ständig zu. Laut einer Untersuchung des Online-Werbers AdvertismentBanners.com haben rund 20 bis 25 Prozent der US-User einen Pop-up-Blocker aktiviert, doppelt so viele wie ein Jahr zuvor.
Werber fürchten Pop-up-Blocker im IEDrei bis fünf blockieren in Österreich
In Österreich hat eine Erhebung des IAB-Austria im Vorjahr ergeben, dass rund drei bis fünf Prozent der User Pop-ups blockieren.
Eine neue standardisierte Technik des IAB-Austria garantiert den Werbekunden, dass sie nur für Pop-ups zahlen, die sich auch tatsächlich öffnen.
Der sinkenden Effektivität des Formats angesichts des Vormarsches von Pop-up-Blockern dürfte das aber nicht gegensteuern.