Google testet E-Mail-Werbung
Der US-Suchmaschinenbetreiber Google plant die Ausweitung des Werbegeschäfts auf E-Mail-Marketing.
Zurzeit testet das im kalifornischen Mountain View ansässige Unternehmen ein Service, das bezahlte Werbung zu E-Mail-Newslettern hinzufügt. Das Neue daran ist, dass Google die Werbung an den Inhalt der E-Mail anpasst.
Das Prinzip ist dasselbe wie beim höchst erfolgreichen Modell der bezahlten Werbungen bei der Online-Suche ["Sponsored Listings"]. Eine ebenso erfolgreiche Übertragung auf das E-Mail-Marketing sei aber zweifelhaft, berichtet das "Wall Street Journal" ["WSJ"].
29 Prozent Anteil am Werbekuchen
Googles Einstieg ins E-Mail-Marketing sei jedenfalls vor dem
Hintergrund des geplanten IPO ein geradezu natürlicher Schritt, so
das "WSJ". Das "Sponsored Listings"-Service habe Google ein
deutliches Umsatzwachstum beschert und sei in der Online-Werbung
sehr gut angekommen. Laut Interactive Advertising Bureau [IAB] hat
diese Art der Online-Werbung in kurzer Zeit einen beachtlichen
Anteil von rund 29 Prozent am gesamten Werbekuchen im Internet
erreicht.
Online-Publisher zufrieden
Beim E-Mail-Marketing sieht die Lage hingegen ganz anders aus. Wegen der Spam-Flut verliert die E-Mail rapide an Werbewirksamkeit. E-Mail-Werbung stagnierte laut IAB in der ersten Jahreshälfte 2003 bei nur vier Prozent der Online-Werbung. "Sogar E-Mails, die bestellt wurden, werden oft nicht geöffnet", meint David Hallerman vom New Yorker Marktforscher eMarketer.
Dennoch sind die Online-Publisher, die den Google-Dienst derzeit testen, laut "WSJ" zufrieden. Für eine Beurteilung des Erfolges sei es aber noch zu früh.