Unautorisierte Downloads auf Rekordhoch

UK
30.07.2007

Laut einer aktuellen Untersuchung nutzen 43 Prozent der Briten Online-Tauschbörsen zum Download von Musik.

Der Download nicht lizenzierter, urheberrechtlich geschützter Songs aus dem Internet hat in Großbritannien ein Rekordhoch erreicht. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Untersuchung des Marktforschungsunternehmens Entertainment Media Research hervor.

Demnach haben heuer 43 Prozent der von den Marktforschern befragten Internet-Nutzer Online-Tauschbörsen zum Download von geschützter Musik genutzt. Im Vergleich dazu waren es im vergangenen Jahr 36 Prozent [2005: 40 Prozent].

18 Prozent der Befragten gaben an, künftig mehr Musik auf diesem Weg beziehen zu wollen [2006: acht Prozent].

Klagsdrohungen verlieren an Wirkung

Abgenommen hat hingegen die Anzahl jener, die sich von Klagsdrohungen der Musikindustrie vom Download nicht lizenzierter Songs abhalten lassen.

Lediglich 33 Prozent der Befragten sehen darin einen Hinderungsgrund. 2006 waren es noch 42 Prozent.

Für die Untersuchung wurden im Juni 2007 rund 1.700 britische Internet-Nutzer und Musikkonsumenten befragt.

Online-Musik-Shops mit leichten Zuwächsen

Die Nutzung kostenpflichtiger Download-Angebote ist 2007 in Großbritannien zwar auch gestiegen. Die Wachstumsraten bleiben jedoch mit 15 Prozent hinter den vergangenen Jahren zurück [2006: 40 Prozent].

Variable Preisgestaltung empfohlen

Die Marktforscher führen das verhaltene Nutzerwachstum der Online-Musik-Shops auf die Preise digitaler Downloads zurück und empfehlen den kostenpflichtigen Angeboten, verstärkt auf variable Preise zu setzen.

84 Prozent der Befragten gaben an, dass ältere Musik in den digitalen Shops zu teuer sei. 48 Prozent wären hingegen bereit, für neu veröffentlichte Songs mehr zu bezahlen.

Branche will ISPs in die Pflicht nehmen

Der Verband der britischen Musikindustrie forderte in einer Reaktion auf die Untersuchung gegenüber der Tageszeitung "Guardian" die verstärkte Einbindung der Internet Service Provider [ISP] im Kampf gegen Urheberrechtsverletzungen.

Ein belgisches Gericht verpflichtete vor kurzem den Internet-Anbieter Scarlet Extended dazu, künftig urheberrechtlich geschützte, nicht lizenzierte Inhalte in seinem Netzwerk zu filtern und blockieren. Heimische Provider glauben nicht, dass das Urteil hält.