28.01.2004

KOLPORTIERT

Google auf dem Weg zur Börse

Die Suchmaschine Google soll dem für diesen Frühling erwarteten Börsengang ein Stück näher gerückt sein.

Als eine der letzten Hürden hat eine kürzlich stattgefundene Buchprüfung dem Unternehmen neben wirtschaftlicher Gesundheit auch die Einhaltung des Sarbanes-Oxley-Gesetzes bescheinigt, berichten interne Quellen. Das Gesetz wurde 2002 vom US-Kongress als Antwort auf die großen US-Bilanzskandale verabschiedet.

Als nächster Schritt wird erwartet, dass der Vorstand grünes Licht für die formale Aktienregistrierung bei der US-Börsenaufsicht SEC gibt. Sollte das Signal bereits diese Woche gegeben werden, könnte der Börsengang in der letzten Woche im April stattfinden.

Börsenhoffnung

Google erweckte mit seinen Plänen an den Börsen und bei den Investoren bereits neue Hoffnungen.

Seit dem Goldrausch der Dot.com-Firmen hat es zumindest kein "Initial Public Offering" [IPO] mehr gegeben, an das derart große Erwartungen geknüpft wurden. Analysten rechnen damit, dass der Börsengang unter anderem vermehrte Investitionen in kleine Start-ups und weitere IPOs nach sich zieht.

Mit Dot.com-Aktien hätten sich so viele Anleger die Finger verbrannt, dass sie bei Internet-Papieren äußerst vorsichtig seien, so der Vorstandschef der High-Tech-Investmentbank ThinkEquity in San Francisco, Michael Moe. "Der Börsengang von Google könnte der Katalysator werden, der die Leute zurückbringt."

Obwohl der Suchmaschinenbetreiber bis dato nicht explizit Stellung genommen hat, deuten die letzten Zeichen doch eindeutig auf eine Umstellung hin.

Neue Services für neue Anleger

Ebenfalls als Zeichen für einen baldigen Börsengang können die zuletzt neu gestarteten Services von Google gewertet werden.

User können seit kurzem nach Vorwahlen, Produktcodes, Fluginformationen und Fahrgestellnummern aus den USA suchen. Dabei werden zu den Vorwahlen die passenden Karten, bei den Fahrgestellnummern Details über Baujahr und Modell des Fahrzeugtyps ausgewiesen.

Weiters soll Google eine Ausweitung seines Umsatz bringenden Werbegeschäfts auf E-Mails planen. Das Service soll bezahlte Werbung zu E-Mail-Newslettern hinzufügen. Neu daran ist, dass Google die Werbung an den Inhalt der E-Mail anpasst.