Google auf dem Weg zur Börse
Die Suchmaschine Google soll dem für diesen Frühling erwarteten Börsengang ein Stück näher gerückt sein.
Als eine der letzten Hürden hat eine kürzlich stattgefundene Buchprüfung dem Unternehmen neben wirtschaftlicher Gesundheit auch die Einhaltung des Sarbanes-Oxley-Gesetzes bescheinigt, berichten interne Quellen. Das Gesetz wurde 2002 vom US-Kongress als Antwort auf die großen US-Bilanzskandale verabschiedet.
Als nächster Schritt wird erwartet, dass der Vorstand grünes Licht für die formale Aktienregistrierung bei der US-Börsenaufsicht SEC gibt. Sollte das Signal bereits diese Woche gegeben werden, könnte der Börsengang in der letzten Woche im April stattfinden.
Obwohl die Prüfung dafür nicht notwendig war, wollte Google den Angaben zufolge sichergehen, keine Fehler bei dem mit Spannung erwarteten Börsengang zu machen. Bis dato gab das Unternehmen keine finanziellen Details bekannt, Analysten schätzen Googles Marktwert auf bis zu 20 Mrd. USD.
Hoffnungen auf Googles BörsengangBörsenhoffnung
Google erweckte mit seinen Plänen an den Börsen und bei den Investoren bereits neue Hoffnungen.
Seit dem Goldrausch der Dot.com-Firmen hat es zumindest kein "Initial Public Offering" [IPO] mehr gegeben, an das derart große Erwartungen geknüpft wurden. Analysten rechnen damit, dass der Börsengang unter anderem vermehrte Investitionen in kleine Start-ups und weitere IPOs nach sich zieht.
Mit Dot.com-Aktien hätten sich so viele Anleger die Finger verbrannt, dass sie bei Internet-Papieren äußerst vorsichtig seien, so der Vorstandschef der High-Tech-Investmentbank ThinkEquity in San Francisco, Michael Moe. "Der Börsengang von Google könnte der Katalysator werden, der die Leute zurückbringt."
Obwohl der Suchmaschinenbetreiber bis dato nicht explizit Stellung genommen hat, deuten die letzten Zeichen doch eindeutig auf eine Umstellung hin.
So haben zuletzt Yahoo und Web.de ihren Vertrag mit Google nicht weiter verlängert. Hinzu kommt, dass Yahoo an einer eigenen Suchtechnologie bastelt.
Google verliert Kunden an InktomiNeue Services für neue Anleger
Ebenfalls als Zeichen für einen baldigen Börsengang können die zuletzt neu gestarteten Services von Google gewertet werden.
User können seit kurzem nach Vorwahlen, Produktcodes, Fluginformationen und Fahrgestellnummern aus den USA suchen. Dabei werden zu den Vorwahlen die passenden Karten, bei den Fahrgestellnummern Details über Baujahr und Modell des Fahrzeugtyps ausgewiesen.
Weiters soll Google eine Ausweitung seines Umsatz bringenden Werbegeschäfts auf E-Mails planen. Das Service soll bezahlte Werbung zu E-Mail-Newslettern hinzufügen. Neu daran ist, dass Google die Werbung an den Inhalt der E-Mail anpasst.
Ebenfalls als "Behübschung" für die Anleger könnte man die kürzlich gestartete Kontaktbörsen-Website Orkut ansehen. Diese läuft zwar nicht unter Googles Fahne, wurde jedoch von einem Mitarbeiter in seiner - vom Unternehmen bewusst zur Verfügung gestellten - Freizeit programmiert und trägt einen Verweis zu Google.
Orkut