28.01.2004

ERGEBNIS 2003

One schreibt erstmals schwarze Zahlen

Der drittgrößte heimische Mobilfunkanbieter One schrieb im Jahr 2003 erstmals seit seiner Gründung 1998 einen Gewinn - und zwar nicht nur operativ, sondern auch nach Abzug aller Kosten, wie One-Chef Jorgen Bang-Jensen vor Journalisten betonte. Demnach drehte das Ergebnis von minus 27 Mio. Euro 2002 auf nunmehr acht Mio. Euro ins Plus.

Die Mobilfunk-Kundenzahl erhöhte sich um zehn Prozent auf 1,48 Millionen, wobei hier auch die Kunden von Tele2 enthalten seien, die aber nur einen sehr geringen Anteil ausmachen würden.

Das operative Ergebnis [EBIT] erhöhte sich nach Firmenangaben von knapp einer Mio. auf 29 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen [EBITDA] soll sich von 155 Mio. Euro 2002 auf 196 Mio. Euro 2003 erhöht haben. Beim Umsatz hat One nach Eigenangaben von 620 auf 664 Mio. Euro zugelegt. Der durchschnittliche Umsatz pro Kunde blieb mit 35 Euro gleich.

"Muntere Preisschlacht"

Der Cash-Flow sank 2003 von 100 Mio. Euro auf "knapp unter 70 Mio. Euro", so One-Finanzchef Christian Schrötter. Der Schuldenstand bewege sich mit rund 530 Mio. Euro auf Vorjahresniveau.

Insgesamt habe das Unternehmen bisher rund 690 Mio. Euro Projektfinanzierung erhalten, wovon laut Schrötter aber bisher nur gut 500 Mio. genutzt wurden. Dazu kämen noch 900 Mio. Euro an Gesellschafterdarlehen.

2003 sei die Preisschlacht bei den Handystützungen laut Bang-Jensen "munter" weitergegangen, die Rabatte seien sogar noch höher gewesen als 2002. Dabei hatten schon vor ein paar Jahren alle Mobilfunker betont, dass die Zeit der massiv gestützten Endgeräte im Gegenzug für Vertragsbindungen vorbei sei. Derzeit habe man bei One 56 Prozent Vertragskunden, der Rest telefoniere über Wertkarten.

One befindet sich zu 50,1 Prozent im Besitz des deutschen Energiekonzerns E.ON, die restlichen Anteile halten die norwegische Telenor, die französische Orange und die dänische TDC. An einen immer wieder kolportierten Eigentümerwechsel sei nicht gedacht, mehr wollte Bang-Jensen dazu nicht sagen.

Ausblick

Für 2004 erwartet sich Bang-Jensen ähnlich gute Zahlen, ab 1. März soll das UMTS-Netz technisch im vollen Umfang in Betrieb genommen werden. Mitte des Jahres werden es dann auch genug praxistaugliche Handys der dritten Mobilfunkgeneration geben, so der gebürtige Däne.

Derzeit mache man rund 14 Prozent des Umsatzes mit Datendiensten, wobei der Löwenanteil auf SMS entfalle. Jedoch habe man bereits zu Jahresende 100.000 Nutzer des Bilddienstes MMS gehabt - und einen UMTS-Kunden.

Ausbauen will Bang-Jensen das Angebot an drahtlosen Funknetzen, das er als Ergänzung zu UMTS sieht. Derzeit habe man 1.000 WLAN-Kunden, deren Umsätze seien aber noch sehr gering.