Kaum Chancen auf Alien-Kontakt
Selbst Optimisten haben es schon immer geahnt: Laut neuesten Berechnungen liegt die Chance auf Empfang eines außerirdischen Funksignals bei null bis neun Prozent. Alien-Sucher lauschen trotzdem unbeirrt weiter.
Seit jeher suchen die Erdbewohner Kontakt zu möglichem außerirdischem Leben im All. Nicht zuletzt das SETI-Projekt hat dieses Unterfangen immer wieder ins Blickfeld gerückt.
Die Errichtung von Radioteleskopen der neuesten Generation weckte in vielen Alien-Jägern die Hoffnung, mit den Geräten bis in die entferntesten Ecken der Galaxie horchen und dabei vielleicht auch das eine oder andere außerirdische Funksignal - sei es Radio oder TV - belauschen zu können.
Doch berechnet man die Chance auf einen solch glücklichen Zufall, stellt sich schnell Ernüchterung ein.
Das musste der Computerwissenschaftler Marko Horvat von der Universität Zagrab in Kroatien feststellen. Er ermittelte, wie hoch die Chancen stehen, außerirdische Lebensformen mit längerer oder kürzerer Lebensspanne über Funksignale zu empfangen.
In den Niederlanden wird derzeit das Teleskop LOFAR [Low Frequency Array] errichtet. Mit vielen Einzelantennen werden Radiowellen gemessen und zu einem Signal kombiniert.
~ Link: Franzosen öffnen UFO-Archiv (../http://www.fuzo-archiv.at/?id=180474v2) ~
Chancen zwischen null und neun Prozent
Nimmt man an, es gibt zehn außerirdische Zivilisationen in Funkreichweite der Erde mit einer Lebensdauer von jeweils 250.000 Jahren, so liegt die Chance, dass eine davon aufgespürt wird, laut Horvat bei neun Prozent.
Auf den ersten Blick klingt die Trefferquote zwar nicht schecht, doch setzt sie voraus, dass die Teleskope den gesamten Himmel ständig scannen - davon ist man in der Realität noch weit entfernt. "Wir brauchen noch wesentlich bessere Teleskope", so Horvat.
Nimmt man an, die zehn außerirdischen Zivilisationen in Funkreichweite haben eine wesentlich längere Lebensdauer, sinken die Entdeckungschancen gar auf beinahe null Prozent. Der Grund liegt laut Horvath darin, dass diese dann wahrscheinlich ausgefeiltere Kommunikationsmittel nutzen.
"Für die größtmögliche Entdeckungschance brauchen wir Zivilisationen, die rasch aussterben und schnell von neuen kurzlebigen ersetzt werden", schließt Horvath seine Untersuchung. "Ein recht pessimistisches Ergebnis."
Doch Alien-Optimisten lassen sich auch von derlei Zahlenspielen nicht aus der Ruhe bringen und bleiben weiterhin in Empfangsbereitschaft. Denn wer weiß, vielleicht entdecken die Aliens ja auch uns.
(New Scientist)