02.02.2004

DATEN

Internet-Telefonie bedrängt Netzbetreiber

Weltweit sind seit der Liberalisierung der Telekommärkte die Preise für Festnetztelefonate dramatisch gefallen.

Glaubt man den Telefonbetreibern, dann sind bei Festnetztelefonaten die Margen bereits jetzt schon nahezu null - und schon droht das nächste Ungemach: Die Umstellung auf "Voice over IP" [VoIP], also die Übertragung von Sprachpaketen auf Basis des Internetprotokolls, wird den Preisdruck noch weiter verstärken, aber gleichzeitig hohe Investitionen erforderlich machen.

Neben dem Kostenvorteil für Anbieter und Kunden erlaubt VoIP die bessere Einbindung der Telefoninfrastruktur in die komplette IT-Architektur des Unternehmens.

Die Sprachqualität bei der Telefonie übers Internet ließ aber bisher vielfach noch zu wünschen übrig.

Mehr Umsatz mit Voice over IP

Der größte Schweizer Anbieter, Swisscom, hat nach Eigenangaben bisher 30 VoIP-Großkunden mit insgesamt 7.000 Anschlüssen.

Bis auf weiteres will die Swisscom VoIP aber nicht forcieren. "Qualitativ sind die Standards noch nicht so weit entwickelt wie in der normalen Telefonie", erklärt Sprecher Christian Neuhaus.

Alcatel Schweiz, Verkäufer von VoIP-Telefonanlagen, hat laut Sprecher Alexander Etter trotzdem in den vergangenen drei Jahren jedes Jahr den Umsatz verdoppelt.

Im Internet gibt es schon seit längerem Anbieter von VoIP, doch bisher ist die Qualität dieser softwareseitigen Lösungen in den meisten Fällen noch nicht auf dem Niveau herkömmlicher Sprachübertragung.

Sinkende Bruttomargen erwartet

John Hodulik, UBS-Börsenanalyst in New York, erwartet wegen dem wachsenden Konkurrenzdruck parallel zu den einbrechenden Umsatzzahlen sinkende Bruttomargen.

Zurzeit erwirtschafteten US- Festnetz-Gesellschaften 60 bis 65 Prozent ihrer Umsätze und 75 Prozent ihrer Gewinne mit Lokalgesprächen, erklärte Hodulik im letzten Dezember anlässlich einer Veranstaltung der US- Kommunikationskommission [FCC].