"Fake Steve Jobs" entlarvt
Spielverderber enttarnt Jobs-Parodisten
Spoiler haben wir ja schon an Autos nie gemocht, aber jetzt ist auch das Internet voll von ihnen. Erst laden Schlaumeier mit wenig Wissen über JPEG-Metadaten den ganzen letzten Band von "Harry Potter" hoch, dann schockiert die "New York Times" die im schattigen Sommerloch hockenden IT-Journalisten mit dem Mega-Scoop, dass nun endlich "Fake Steve Jobs" enttarnt sei.
Das Weblog von "Fake Steve Jobs" war einer der besseren Insider-Scherze der US-Computerindustrie. Ein bisher unbekannter Autor mit Vorliebe für schwarze Rollkragenpullis machte sich in schöner Regelmäßigkeit über die Spleens des Apple-Chefs und seiner sektenartigen Entourage aus Gerüchteflüsterern lustig.
Die Branche liebte den gefälschten Steve, denn er nahm Rache an Cupertinos Informationspolitik, die bekanntermaßen so offen und liberal funktioniert wie der innere Kreis des Illuminatenordens.
Aus dem Hemd geboxt
Nun weiß die Welt, dass es sich bei "Fake Steve Jobs" um den Forbes-Redakteur Daniel Lyons handelt, der, wie die ebenfalls notorisch anonyme "Pamela Jones" von GrokLaw süffisant feststellt, vorher vor allem durch einen harten Artikel gegen anonymes Bloggen aufgefallen ist, in dem er Autoren ohne Klarnamen als Online-Lynchmob bezeichnet hatte. "Mannomann. Ein echter Weltklasse-Schwindler", kommentiert Jones.
Lyons will nun bei Forbes.com als "Fake Steve" weiterschreiben. Das Projekt dürfte damit ebenso erledigt sein wie Lyons' Image in Kreisen modebewusster IT-Freunde: Der Mann trägt nämlich nicht schwarze Rollkragenpullover, sondern gestreifte Button-down-Hemden.
(futurezone | Günter Hack)