EU will Militärforschung koordinieren
Die EU plant, eine eigene Forschungsstelle für europaweite Verteidigungsmaßnahmen zu errichten.
Die viel zitierte Terrorabwehr, die Absicherung von Computernetzwerken und die Überwachung der Außengrenzen stehen im Zentrum einer Initiative, heute vorgestellt werden und zumindest drei Jahre Bestand haben soll.
Insgesamt 65 Millionen Euro an Budget sollen gefordert werden - ein Tropfen im Ozean im Vergleich zu den jährlich 60 Mrd. USD, die das US-Pendant DARPA [Defense Advanced Research Projects Agency] erhält.
Gemeinsame Rüstungsforschung
Die Errichtung einer gemeinsamen Verteidigungsforschung bedeutet
einen weiteren Schritt in Richtung gemeinsamer Verteidigungspolitik
- ein Schritt, der von den EU-Mitgliedsstaaten bis dato meist
abgelehnt wurde.
Budget von zwei Mrd. Euro pro Jahr
Falls die ersten Forschungsprojekte Erfolg versprechen, könnte eine europaweite Agentur nach dem Vorbild der DARPA entstehen, die über ein Budget von zwei Mrd. Euro jährlich verfügt - eine Goldmine für Europas Rüstungsindustrie.
Insgesamt fünf Bereiche sollen mit Forschungsgeldern unterstützt werden: Die Überwachung der EU-Grenzen samt Technologien, Personen und Güter zu verfolgen; weiters Schutz der Computernetze, Früherkennung von Bio- und Chemoterrorattacken, Koordination der Notfalldienste sowie einheitliche Standards bei Notfall-Equipment.
Rüstungsfirmen wie EADS, BAE Systems, Thales, Finmeccanica and Indra sowie Elektronikspezialisten wie Ericsson and Siemens sind von Anfang an in die Entscheidungsprozesse eingebunden.
Ausschreibungen ab März
Die einzelnen Projekte sollen ab März per Ausschreibung an
Rüstungsindustrie und Universitäten ergehen, den Zuschlag sollen die
einzelnen Entitäten im zweiten Halbjahr 2004 erhalten.