Spam-Bekämpfung international
Bei einer zweitägigen Anti-Spam-Tagung in Brüssel wurde erstmals auf internationaler Ebene Spam und seine Bekämpfung erörtert.
Die ISPA in Person des Generalsekretärs Kurt Einzinger ist stolz: "Anscheinend sind wir international die ersten, die konkrete Maßnahmen der Provider gesetzt haben. Würden das alle machen, wäre schon ein großer Schritt getan".
Allerdings müssen auch die Gesetzgeber und manche Länder, vor allem die USA, von wo der überwiegende Teil des Spams herrührt, ihre Hausaufgaben erledigen, so Einzinger weiter.
Aufweichung der Anti-Spam-Bestimmung
Speziell die Aufweichung der österreichischen
Anti-Spam-Bestimmung im neuen TKG 2003 [Telekommunikationsgesetz vom
20.August 2003] ist den Providern ein Dorn im Auge. Während bis
Sommer 2003 Spamming grundsätzlich verboten war, ist es jetzt
teilweise erlaubt und nicht mehr effektiv verfolgbar.
Spam nimmt rasant zu
"Damit hat man eindeutig das falsche Zeichen gesetzt und jetzt kann man spüren, welche Auswirkungen das hat," führte Kurt Einzinger aus und fügte hinzu, "wir fordern daher, dass diese Bestimmung wieder verschärft wird, damit die Spambekämpfung einen gesetzlichen Rückhalt erhält und die Bemühungen der EU Kommission und der OECD auch entsprechend unterstützt werden."
Die von der OECD und der EU-Kommission gemeinsam organisierte und mit über 260 Teilnehmern aus aller Welt gut besuchte Veranstaltung stellte fest, was jeder User täglich in seiner Email-Box sieht: Unverlangte und unerwünschte Nachrichten nehmen zu und werden immer mehr zu einem Problem.
Laut einer Statistik der amerikanischen Anti-Spam Firma Brightmail stieg der Anteil von Spam im gesamten Email Verkehr von 7% im Jahre 2000 auf 60% im Jänner 2004 an.
SpamstatistikStreit über Opt-in vs. Opt-out
Über die Bedeutung des Problems Spam war man sich schnell einig; über die Art der Regulierung gingen die Meinungen jedoch auseinander. Während Europa und Australien für eine Opt-in Regelung eintreten [Benutzer muss vor Zusendung zugestimmt haben] wird von Japan, Korea und den USA eine Opt-out Regelung [Benutzer kann bei einer erhaltenen Zusendung stornieren] vertreten.
Für Internet Service Provider ist Spam eine dreifache Belastung: Erstens müssen sie die Kosten tragen, zweitens bekommen sie die Unzufriedenheit ihrer Kunden zu spüren, die entweder über zuviel Spam oder über einzelne nicht erhaltene Emails klagen und drittens entsteht ein Vertrauensverlust bei der Internet-Kommunikation, der alle geschäftliche Tätigkeit im Internet erschwert.