"Rufnummern-Mitnahme erst 2005"
Hutchison 3G Austria [3], der jüngste heimische Mobilfunkanbieter befürchtet, dass sich die für heuer geplante Einführung der Handynummern-Mitnahme beim Betreiberwechsel auf 2005 verschieben wird.
Während Österreichs Telekom-Regulator von einer Einführung Ende September ausgeht, glaubt Hutchison-Manager Bernhard Wiesinger, dass die Nummernmitnahme nicht vor Ende November kommt - und das auch nur, wenn der Regulator die Einführungsschritte bei Nichteinhaltung mit Pönalen belegt.
Die "alt eingesessene Konkurrenz" werde verhindern wollen, dass die Rufnummernmitnahme noch vor dem Weihnachtsgeschäft komme. "Wenn ich will, finde ich bei einem solch komplexen System immer einen Grund, warum es nicht funktioniert", meint Wiesinger weiter.
Aktueller Hauptstreitpunkt ist, ob der Kunde vor dem Wechsel schriftlich beim alten Betreiber anfragen muss, oder ob die Nummernmitnahme gleich direkt beim neuen Anbieter geregelt wird. Grund dafür ist, dass der Kunde verpflichtend darüber informiert werden muss, ob ihm beim alten Betreiber beim Wechsel noch Kosten entstehen - etwa weil die Mindestvertragsdauer noch nicht abgelaufen ist.
Der Diskussionsstand im Juni 2002"Lizenz zum Keilen"
Hutchison will, dass diese Auskunft vollelektronisch etwa via Internet abgewickelt wird. Die großen Betreiber hingegen wollten Informationen wie die Mindestvertragsdauer nur nach einer schriftlichen Anfrage preisgeben.
Der aus Kundensicht gar nicht so unangenehme Hintergrund dieses Streits: Der alte Betreiber könnte - durch die Anfrage vorgewarnt - dem Kunden ein Lockangebot machen, um ihn doch noch vom Wechseln abzuhalten. "Das ist die Lizenz zum Keilen", meint Wiesinger.
Weitere Details
Unklar ist darüber hinaus, binnen welcher Frist die
Rufnummernmitnahme abzuwickeln ist. Hutchison geht davon aus, dass
die Übertragung längstens in drei Tagen möglich sei.