Drei Bewerber für Galileo-Konzession
Um das Rennen für den Aufbau des europäischen Satelliten-Navigationssystems Galileo sind nach der Vorauswahl der EU noch drei europäische Unternehmenskonsortien im Rennen.
Ein viertes Konsortium habe die Bedingungen nicht erfüllt, sagte der Chef des EU-Gemeinschaftsunternehmens Galileo, Rainer Grohe, am Freitag in Brüssel.
Qualifiziert haben sich dagegen das iNavSat-Konsortium aus EADS Space, der britischen Inmarsat Ventures und der französischen Thales sowie das Eutelsat-Konsortium aus Eutelsat, der spanischen Hispasat, LogicaCMG und AENA.
Dritter Bewerber ist das Vinci Concessions-Konsortium, an dem neben der französischen Vinci auch Alcatel und die italienische Finmeccanica beteiligt sind.
Die drei Gruppen konkurrieren nun in einer zweiten Auswahlphase um den Auftrag. Die Entscheidung wird Anfang 2005 erwartet.
Erste Bewerbungen um Galileo-BetriebKonzession läuft zehn bis 20 Jahre
Jedes der drei erfolgreichen Konsortien habe dargelegt, dass es die geforderte Privatfinanzierung von zwei Dritteln der Gesamtkosten von 2,2 Mrd. Euro in der Aufbauphase aufbringen könne, sagte Grohe. Dies sei eine zentrale Bedingung gewesen. Das fehlende Drittel soll aus Steuergeld finanziert werden.
Die Galileo-Konzession werde über zehn bis 20 Jahre laufen, bis sich die Anfangskosten amortisiert hätten. Die Kommission erwartet, das sich über das Netz aus 30 Satelliten Dienstleistungen im Wert von neun Mrd. Euro jährlich abwickeln lassen. Ebenso soll Galileo neue Arbeitsplätze und einen Innvestionsschub bringen.
Die Verhandlungen zwischen den USA und der EU über das Nebeneinander ihrer beiden konkurrierenden Navigationssysteme kommen nach Darstellung der EU-Kommission voran.
Annäherung zwischen Europa und den USA
In den jüngsten Verhandlungen habe sich erstmals eine
Einigungslinie abgezeichnet, sagte ein Vertreter der EU-Kommission.
Möglicherweise werde es Ende Februar eine Einigung geben.
Kompromissbereitschaft
Der EU-Sprecher signalisierte, dass die EU bei der Frage der Frequenzen zu Kompromissen bereit sei.
Die EU werde aber keine Lösung akzeptieren, die die technische Überlegenheit von Galileo über das wesentlich ältere GPS aufs Spiel setze. "Alles was wir haben ist viel besser als GPS", sagte er.
Die Kommission wies Befürchtungen zurück, die USA würden sich das Recht sichern wollen, Galileo bei militärischen Konflikten abschalten zu können.
Auch aus Sicht europäischer Verteidigungsexperten sei es aber sinnvoll, wenn in Kriegsgebieten die öffentlich zugänglichen Galileo-Signale vom Militär gestört werden könnten, ohne die verschlüsselten militärischen Frequenzen zu beeinträchtigen.