TA bleibt für Swisscom zu teuer
Die Swisscom ist nach wie vor an einem Einstieg bei der Telekom Austria [TA] interessiert, jedoch nicht zu dem von der ÖIAG geforderten Preis.
"Klar besteht grundsätzlich nach wie vor Interesse an der Telekom Austria. Ich gehe aber davon aus, dass sich an den Preisvorstellungen von beiden Seiten nichts geändert hat. So gesehen gibt es seit November nichts Neues", so Swisscom-Sprecherin Pia Colombo am Montag zu einem Bericht der Schweizer "SonntagsZeitung".
Spekulationen, dass die Swisscom nun nach dem jüngsten Verkauf ihrer Cesky Telecom-Anteile und dem geplanten Ausstieg bei Debitel in Deutschland ihr Angebot für die TA nachbessern könnte, wies die Sprecherin zurück.
Es gebe keinen Zusammenhang zwischen dem Cesky Telecom-Ausstieg und den Preisvorstellung der Swissocm für die TA. Die Swisscom sei komplett entschuldet.
Swisscom-Chef Jens Alder hatte bereits im November betont, dass das Interesse der Swisscom an einem TA-Einstieg ungebrochen sei, die Vorstellungen über den Kaufpreis aber deutlich auseinander gelegen seien. Die ÖIAG hatte dem Vernehmen nach damals 13 Euro je Aktie verlangt, während die Swisscom elf Euro geboten haben soll.

Geld ist kein Problem
Es sei nicht das Problem, dass die Swisscom zu wenig Geld habe, sondern dass ihr der Preis für die TA zu hoch erscheine, sagte Colombo.
Die ÖIAG hält derzeit noch 47,2 Prozent an der TA, der Rest steht in Streubesitz. Nach dem Komplettrückzug der Telecom Italia in der zweiten Jännerhälfte 2004 kann die ÖIAG erst wieder ab Anfang Juni 2004 TA-Anteile verkaufen.
Die Telekom Austria-Aktie notierte am Montag bei 11,66 Euro, 2,64 Prozent über dem Schlusskurs von Freitag. Im TA-Management herrscht derzeit große Spannung wegen des TA-Aktienkurses.
Manager der ersten und zweiten Führungsebene könnten nämlich demnächst ein TA-Aktienoptionsprogramm ausüben, sofern der TA-Aktien-Schlusskurs in der letzten Februarwoche fünf Tage lang den Emissionskurs um 30 Prozent überschreitet und damit stabil auf oder über 11,70 Euro bleibt.

Mobilkom-Verkauf an Vodafone
Die "SonntagsZeitung" hatte berichtet, dass, um einen Einstieg der Swisscom bei der TA zu verbilligen, die Swisscom einen Teil der Mobilfunk-Sparte der TA an Vodafone verkaufen könnte.
Vodafone hält 25 Prozent an der Swisscom-Mobilfunktochter Swisscom Mobile und kooperiert seit Jänner 2003 mit der TA-Mobilfunktochter Mobilkom Austria.
Gemeinsam mit Vodafone habe die Swisscom eine "faire Chance", via TA die Expansion ins Mobilfunkgeschäft in Osteuropa anzupacken, so der Bericht weiter. Aber die Swisscom müsse sich "sputen", sonst mache der steigende Kurs der TA-Aktie den Deal unerschwinglich.
Manager bangen um TA-Aktienoptionen
Heute ist die TA-Aktie um mehr als 3 Prozent gegenüber dem Freitagsschlusskurs auf 11,72 Euro gestiegen - und damit auch über die von den TA-Managern sehnlichst erwarteten 11,70 Euro. Denn das TA-Aktienoptionsprogramm kann nämlich nur dann ausgeübt werden, wenn der TA-Aktien-Schlusskurs an den fünf Handelstagen der letzten Februarwoche den Emissionskurs von 9 Euro um 30 Prozent überschreitet und damit auf oder über 11,70 Euro notiert. Diese Aktien-Option war damals als Erfolgsprämie vereinbart worden, den TA-Managern steht für jede Aktie in ihrem Besitz das Acht- bis Zwölffache der Differenz zum Ausgabe-Kurs von 9 Euro zu. Per Ende 2002 waren 3,43 Mio. TA-Optionen im Umlauf.