Zustimmung für Handy-TV-Konsortium
Die deutschen Telekomkonzerne T-Mobile, Vodafone D2 und O2 dürfen bei der Einführung des Handy-TV-Systems nach DVB-H-Standards kooperieren.
Gegen die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens gebe es keine Einwände, sagte ein Sprecher des deutschen Bundeskartellamts am Dienstag in Bonn auf Anfrage. Die drei Unternehmen möchten bei der mobilen Fernsehübertragung mit dem DVB-H-Standard [Digital Video Broadcasting-Handheld] zusammenarbeiten und dazu eine gemeinsame Tochter gründen.
Zweites Verfahren
Das Kartellamt hat einem Zusammenschluss zwar zugestimmt. Offen ist allerdings noch ein Kartellverfahren, in dem die wettbewerbsrechtlichen Rahmenbedingungen zwischen den Teilnehmern T-Mobile, Vodafone und der Telefonica-Tochter O2 untersucht werden. Mit einer Entscheidung wird in der zweiten Septemberhälfte gerechnet.
Eine Sprecherin des Konsortiums begrüßte die Entscheidung. "Das geplante Gemeinschaftsunternehmen soll eine effiziente Nutzung der knappen Frequenzen sowie eine umfassende und rasche Markterschließung zu angemessenen Kosten ermöglichen", sagte sie. Die drei Unternehmen wollen ab Frühjahr kommenden Jahres mindestens 16 Programme mit dem DVB-H-Standard über das Handy empfangbar machen.
Konkurrenz zu Verlegerkonsortium
Das Konsortium der Handyanbieter konkurriert bei der Einführung von DVB-H mit einer Allianz aus MFD Mobiles Fernsehen Deutschland GmbH und Neva Media, die von Medienunternehmen kontrolliert werden. An Neva Media sind die Verlagshäuser Hubert Burda Media und Holtzbrinck beteiligt.
Die beiden Gruppen bewerben sich jeweils für die Sendelizenzen, die von den Landesmedienanstalten ausgeschrieben wurden. Nur eines der beiden Konsortien kann den Zuschlag erhalten. Experten erwarten, dass die Fußball-Europameisterschaft im Jahr 2008 dem mobilen TV einen Schub geben könnte.
(dpa)