Moderne Spiele mit antikem Windows
Die Olympischen Sommerspiele in Peking werden nicht unter Microsofts neuestem Betriebssystem Vista, sondern mit dem Vorgänger XP betrieben. "Die höchste Priorität ist, dass es funktioniert", erklärt Hardware-Sponsor Lenovo die Entscheidung.
Keine Rosen für Microsofts neues Betriebssystem Windows Vista: Gemeinsam mit dem Internationalen Olympischen Komitee [IOC] hat sich der Hardware-Ausrüster Lenovo dazu entschlossen, den Vista-Vorgänger XP als Betriebssystem in Peking einzusetzen.
Auf Nachfrage von ORF.at erklärte ein Sprecher von Lenovo Deutschland: "Für uns sind die Olympischen Spiele sehr imageträchtig, und die höchste Priorität ist, dass es funktioniert. Wir können nicht auf ein vielleicht zukunftsträchtiges System setzen, das dann womöglich nicht das liefert, was wir brauchen."
Starker Tobak für Microsoft
Das ist eine harte Ansage für Microsoft, das seit dem Start von Windows Vista zwar stets gute Verkaufszahlen meldet, vonseiten der Industrie aber immer härteren Druck verspürt, weil Vista doch nicht, wie ursprünglich vorausgesagt, den Absatz der PC-Industrie ankurbelt.
Eine Anfrage bei Microsoft Österreich für eine Stellungnahme zu dem Thema läuft.
14.000 Rechner im Einsatz
Für die Ausrüstung und Organisation der Olympischen Spiele ist alleine das IOC verantwortlich.
Lenovo liefert als Sponsor die gesamte PC-Ausrüstung für die olympischen Spiele, von Notebooks [Thinkpad T60] über Desktop-Rechner bis hin zu den Servern, in Summe 14.000 Stück.
Über diese Hardware wird unter anderem die Zeiterfassung bei den Wettkämpfen abgewickelt. Derzeit laufe im Rahmen der Testspiele der Probebetrieb, so der Sprecher weiter.
Auf die Frage, warum nicht Linux als Betriebssystem eingesetzt wird, erklärte er, dass die Migration der bereits bestehende Anwendungen auf Open Source zu teuer sei.
"Die Kunden erwarten Linux"
Die Unterstützung für Linux biete Lenovo an, weil die Kunden das wollten, sagte er weiter: "Die Kunden erwarten Linux."
(futurezone | Nadja Igler)