USA verlieren Rennen um 3G
Die USA sind im Rennen um die dritte Mobilfunkgeneration, auch 3G genannt, ins Hintertreffen geraten.
Nach Jahren Verzögerung beginnen in Europa und Asien die UMTS- und CDMA2000-Netzwerke langsam abzuheben.
In Ländern wie Österreich, Deutschland, Großbritannien, Japan und Korea sind bereits 3G-Dienste verfügbar - vorangetrieben vor allem durch Unternehmen wie "3", T-Mobile oder NTT DoCoMo.
Mit der Einführung von UMTS & Co werden nicht nur die Bandbreiten verbessert, auch Netzwerkkapazität und Abdeckungsgrad werden erhöht.
Verizon Wireless in USA vorne
Das am weitesten entwickelte 3G-Service in den USA ist derzeit
jenes von Verizon Wireless, das bereits in Washington D.C. und San
Diego verfügbar ist. Im Sommer will der Betreiber sein Netzwerk auf
mehrere Städte ausdehnen.

Verizon bald startbereit
Einst hatte die USA im Rennen um 3G-Netzwerke kurzfristig die Nase vorn: Ende 2002 wurden die ersten vielversprechenden Test unternommen.
Doch seitdem hat sich der 3G-Rollout nicht weiterentwickelt. Mit ein Grund, so Marktbeobachter, waren Ereignisse, die höhere Priorität genossen - wie etwa die Rufnommernportabilität, die per November 2003 umgesetzt werden musste.
Geschlagen geben wollen sich die US-Provider freilich noch nicht. Verizon etwa hat erst kürzlich Milliarden USD für frisches 3G-Equipment ausgegeben.
"Wir sind bald da, keine Sorge", soll es jemand aus der Verizon-Chefetage, freilich anonym, formuliert haben. Dass das 3G-Equipment allerdings seine Weile benötigt, um implementiert und vollständig funktionsfähig zu sein - das können die US-Provider noch von ihren europäischen Leidensgenossen lernen.
Branchentreff in Cannes
Die gesamte Branche trifft sich nächste Woche auf der "3GSM" in
Cannes. Rund 600 Aussteller werden vom 23. bis 26. Februar auf
26.000 Besucher warten.

Sinkende Voice-Umsätze
Bei 3G - sei es UMTS oder CDMA2000 - handelt es sich nicht um eine Spielerei der Mobilfunker: sie haben erkannt, dass die sinkenden Voice-Umsätze, bedingt durch ständige Preiskürzungen, nur durch Datendienste wieder wettzumachen sind.
Sobald die 3G-Netzwerke eingerichtet sind, wollen die US-Provider abweichend von ihren europäischen oder asiatischen Kollegen auch Breitbandzugänge für entlegene Gebiete anbieten - eben dort, wo DSL und Kabel nicht hinkommen.
Gleichzeitig versuchen die Betreiber, die Konsumentenloyalität zu stärken. Denn Geld wird nicht nur mit reinen Datendiensten, sondern auch mit Multimedia-Services, Spielen und Anwendungen verdient, die ihrerseits wieder Bandbreite benötigen.
Bekanntestes Multimedia-Service ist das Versenden von Fotos.
"Die meisten Handys verfügen mittlerweile über diese Funktionalität", so Annemarie Duffy, leitende Marketingmanagerin bei Microsoft. "Die Frage ist, wie viele Menschen nutzen das Service? Der Grund für die mangelnde Nutzung sagt uns, dass es nicht besonders konsumentenfreundlich ist".
