21.02.2004

3GSM

USA verlieren Rennen um 3G

Die USA sind im Rennen um die dritte Mobilfunkgeneration, auch 3G genannt, ins Hintertreffen geraten.

Nach Jahren Verzögerung beginnen in Europa und Asien die UMTS- und CDMA2000-Netzwerke langsam abzuheben.

In Ländern wie Österreich, Deutschland, Großbritannien, Japan und Korea sind bereits 3G-Dienste verfügbar - vorangetrieben vor allem durch Unternehmen wie "3", T-Mobile oder NTT DoCoMo.

Mit der Einführung von UMTS & Co werden nicht nur die Bandbreiten verbessert, auch Netzwerkkapazität und Abdeckungsgrad werden erhöht.

Verizon bald startbereit

Einst hatte die USA im Rennen um 3G-Netzwerke kurzfristig die Nase vorn: Ende 2002 wurden die ersten vielversprechenden Test unternommen.

Doch seitdem hat sich der 3G-Rollout nicht weiterentwickelt. Mit ein Grund, so Marktbeobachter, waren Ereignisse, die höhere Priorität genossen - wie etwa die Rufnommernportabilität, die per November 2003 umgesetzt werden musste.

Geschlagen geben wollen sich die US-Provider freilich noch nicht. Verizon etwa hat erst kürzlich Milliarden USD für frisches 3G-Equipment ausgegeben.

"Wir sind bald da, keine Sorge", soll es jemand aus der Verizon-Chefetage, freilich anonym, formuliert haben. Dass das 3G-Equipment allerdings seine Weile benötigt, um implementiert und vollständig funktionsfähig zu sein - das können die US-Provider noch von ihren europäischen Leidensgenossen lernen.

Sinkende Voice-Umsätze

Bei 3G - sei es UMTS oder CDMA2000 - handelt es sich nicht um eine Spielerei der Mobilfunker: sie haben erkannt, dass die sinkenden Voice-Umsätze, bedingt durch ständige Preiskürzungen, nur durch Datendienste wieder wettzumachen sind.

Sobald die 3G-Netzwerke eingerichtet sind, wollen die US-Provider abweichend von ihren europäischen oder asiatischen Kollegen auch Breitbandzugänge für entlegene Gebiete anbieten - eben dort, wo DSL und Kabel nicht hinkommen.

Gleichzeitig versuchen die Betreiber, die Konsumentenloyalität zu stärken. Denn Geld wird nicht nur mit reinen Datendiensten, sondern auch mit Multimedia-Services, Spielen und Anwendungen verdient, die ihrerseits wieder Bandbreite benötigen.

Bekanntestes Multimedia-Service ist das Versenden von Fotos.