24.02.2004

3GSM

Telefonieren als "UMTS-Killerapplikation"

Der deutsche Handyhersteller Siemens erwartet bereits für heuer den Durchbruch für UMTS und ab 2005 einen Massenmarkt.

Bis Ende 2004 werde es fünf Mio. UMTS-Handykunden geben, zeigte sich Siemens-Mobilfunk-Vorstand Rudi Lamprecht auf der weltgrößten Handymesse "3GSM World Congress" in Cannes optimistisch.

2005 werde sich mit 40 Mio. UMTS-Usern bereits ein Massenmarkt für die dritte Handygeneration bilden, 2006 dann die 100-Mio.-Grenze überschritten werden, schätzt Lamprecht. 2010 schließlich werde jedes Handy in Europa UMTS-tauglich sein.

GSM an der Kapazitätsgrenze

Eine der ersten "UMTS-Killerapplikationen" werde die Sprachtelefonie sein, ist Lamprecht überzeugt. Viele Mobilfunkbetreiber würden mit ihren GSM-Netzen bereits an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen und neue Bandbreiten benötigen, die mit UMTS sichergestellt werden könnten.

80 Prozent des weltweiten Sprachtelefonie-Volumens würden noch immer über das Festnetz abgewickelt, nur 20 Prozent aller Telefonate würden mobil geführt, sagte Lamprecht. Daher biete die dritte Mobilfunktechnologie UMTS, die eine wesentlich günstigere Sprachtelefonie mit flexibleren Abrechungssystemen erlaube, neue Wachstumschancen für Mobilfunkbetreiber.

In den kommenden Jahren würden Sprachtelefonie und schmalbandige Anwendungen sukzessive auf Mobilfunknetze verlagert, während das Festnetz künftig vor allem für Breitband-Internet und Internet-Telefonie verwendet werde.

Siemens hat bisher zwei UMTS-Geräte auf den Markt gebracht, ein drittes wurde in Cannes für Ende 2004/Anfang 2005 angekündigt. 2004 will Siemens insgesamt 30 neue Handys vorstellen.