Neue EU-Roaming-Tarife in Kraft

Österreich
29.08.2007

Die Mobilfunkanbieter T-Mobile, One und "3" stellen ihre Preislisten um. A1 rechnet bereits 70.000 Kunden mit den billigeren EU-Handytarifen ab.

Der Sommerurlaub ist vorbei, und nun werden die neuen EU-Handytarife für Auslandstelefonate verbilligt. Am Dienstag beziehungsweise Mittwoch haben T-Mobile, One und "3" ihre Preislisten automatisch auf die günstigeren Roaming-Preise umgestellt, die die EU vor dem Sommer verordnet hatte.

Theoretisch hätten sie für die Umstellung noch einen Monat Zeit gehabt.

"Interesse eher gering"

Einen Sonderweg wählte Marktführer mobilkom austria mit A1: Er stellte die Kunden, die sich bereits aktiv um eine Änderung bemühten, sofort um. Alle anderen müssen auf den automatischen Tarifwechsel dafür bis zum Ende der EU-Frist Ende September warten.

Laut mobilkom war das Interesse der Kunden an einer Tarifanpassung eher gering. Bisher haben sich demnach 70.000 Mobilkom-Kunden von sich aus um eine Umstellung bemüht. Probleme seien dabei keine aufgetreten, hieß es.

Problemfall "Traveler"

Nach Recherchen des ORF-Konsumentenschutzmagazins "help" hat die mobilkom zahlreiche Kunden über ein fragwürdiges Opt-out-Verfahren via SMS auf den Sondertarif "Traveler" umgestell. Wer in diesem Tarif ist, wird nicht Ende September automatisch auf die EU-Roaming-Tarife migriert. Juristen der Arbeiterkammer prüfen.

Datendienste ausgenommen

Gemäß den neuen EU-Vorgaben zahlt man nach der Umstellung für ein Handytelefonat im EU-Ausland maximal 59 Cent pro Minute, für ankommende Gespräche [Passivgebühren] in der EU 29 Cent pro Minute. Die Auslandsgespräche in der EU werden damit um rund 60 Prozent günstiger.

In den nächsten beiden Jahren werden die Limits noch einmal schrittweise gesenkt. Die Tarife gelten für Wertkarten- genauso wie für Vertragshandys. Für Datendienste [SMS, MMS, Internet] - die meist besonders teuer sind - gelten die EU-Roaming-Tarife nicht.

(futurezone | APA)