Digitales terrestrisches TV in Graz
Seit wenigen Tagen wird in Graz das digitale Fernseh-Sendesignal ausgestrahlt.
Damit wird von April bis Juli in der steirischen Hauptstadt der erste Testbetrieb für digitales, interaktives Fernsehen via Antenne gespeist.
Erstmals wird dabei der interaktive TV-Standard MHP [Multimedia Home Platform] in einem breit angelegten Feldversuch getestet. Berlin etwa wurde zwar bereits ganz auf digitales terrestrisches Fernsehen umgestellt, bis dato jedoch noch ohne interaktive Beteiligung.
Das für Graz geplante Angebot umfasst beispielsweise einen elektronischen Programmführer, Teletext mit bunten Bildern sowie einen Rückkanal, über den Zuschauer mit der Fernbedienung etwa Quizfragen beantworten können.
Rund 150 Testhaushalte werden ORF 1, ORF 2 und ATVplus in digitaler Qualität empfangen sowie auf dem eigens eingerichteten Kanal "iTV 4 Graz" interaktive Zusatzdienste testen können. Auch lokale und regionale TV-Angebote werden auf diesem Kanal angeboten.
Probebetrieb für digitales terrestrisches TVBesseres Bild und wirtschaftliche Vorteile
Die Digitalisierung bietet neben der verbesserten Bild- und Empfangsqualität und der größeren Programmvielfalt [durch effizientere Nutzung des Frequenzspektrums] auch die Möglichkeiten der mobilen TV-Nutzung in Fahrzeugen mit hohen Geschwindigkeiten sowie in weiter Folge auch auf Mobiltelefonen oder Handheld-Computern [DVB-H].
Von der Digitalisierung werden auch wirtschaftliche Vorteile erwartet: Statt wie bisher 130 Senderstandorte könnten dann auch 46 Anlagen ausreichen um die steirischen Haushalte abdecken zu können.
Die reguläre Einführung von digitalem, terrestrischen Fernsehen aber wird noch einige Zeit auf sich warten lassen: Mit dem regionsweisen Umstieg soll laut "Digitalisierungskonzept" ab 2007 begonnen werden.
Gemäß Konzept wird zu Jahresanfang 2005 von der KommAustria die Ausschreibung für den Aufbau und den Betrieb einer ersten Multiplex-Plattform für digitales terrestrisches Fernsehen durchgeführt. Spätestens 2006 soll dann der Aufbau eines digitalen Sendernetzes in den Ballungsräumen beginnen, vorläufig ohne Verminderung der analogen Versorgung. Bis 2010 sollen schießlich sämtliche analoge Übertragungskapazitäten abgeschaltet werden.
Ein digitaler "Masterplan" für Österreich