550 Verfahren wegen Filesharings

P2P
30.08.2007

In Österreich wurden seit Oktober 2004 550 Verfahren wegen Urheberrechtsverletzungen in Online-Tauschbörsen eingeleitet.

450 Fälle wurden bisher teils durch gerichtliche Entscheidungen, teils durch außergerichtliche Vergleiche abgeschlossen, teilte der Geschäftsführer des Verbandes der Österrischichen Musikwirtschaft [IFPI], Franz Medwenitsch, ORF.at auf Anfrage mit.

In einem Fall sei es um 8.000 Titel gegangen, so Medwenitsch. Die IFPI Austria hatte ihre "Aktion Scharf" gegen Tauschbörsennutzer im Oktober 2004 begonnen.

"Klagen sind immer das letzte Mittel, aber leider sind sie erforderlich, um den Musikdiebstahl im Internet einzudämmen und die legalen Download-Shops gegen die illegale Konkurrenz zu schützen", sagte Medwenitsch.

In Österreich kaufen mittlerweile rund 500.000 Leute Musik im Internet. Das Angebot der Online-Musik-Shops umfasst inzwischen mehr als vier Millionen Titel. Im vergangenen Jahr wurden 6,2 Millionen Songs über Download-Shops für PCs und Handys verkauft. Der Anteil des digitalen Musikmarkts betrug 2006 bereits 5,5 Prozent der Gesamtumsätze der Musikwirtschaft.

"Kollektive Enteignung"

Von einer Pauschalabgabe für Musik aus dem Netz, wie sie zuletzt von der Internet-Bürgerrechtsbewegung Electronic Frontier Foundation [EFF] vorgeschlagen wurde, hält Medwenitsch nichts.

"Von legalen und bezahlten Downloads profitieren Kreative und Künstler. Da braucht es keine Pauschalgebühr von fünf Dollar im Monat. Das wäre eine kollektive Enteignung aller Musikschaffenden gegen ein Almosen. Das lehnen wir ab", so der IFPI-Geschäftsführer.

EFF zieht Bilanz

Die EFF zog am Mittwoch nach vier Jahren Klagen der US-Musikindustrie gegen Tauschbörsennutzer Bilanz - bisher wurden in den USA mehr als 20.000 Verfahren eingeleitet - und forderte die Einführung einer Pauschalabgabe für Musik aus dem Netz an US-Universitäten.