Kalifornien verbietet Zwangsimplantate
Firmen dürfen keine RFID-Implantate fordern
Die kalifornische Gesetzgebung arbeitet derzeit an einer Regelung des Funkchip-Gebrauchs.
Einige Passagen des Gesetzesentwurfs lesen sich dabei wie aus einem Science-Fiction-Roman. Demnach ist es verboten, "eine Person zur Implantierung eines RFID-Chips [Radio Frequency Identification] zu zwingen".
Damit soll verhindert werden, dass etwa Mitarbeiter von ihrem Arbeitgeber diese Art der RFID-Nutzung aufgezwungen bekommen.
Eingebracht wurde der Antrag von dem demokratischen Abgeordneten Joe Simitian. "RFID mag viele gute Anwendungen haben, aber wir sollten das Kennzeichnen von Menschen damit verhindern. Das ist der ultimative Eingriff in die Privatsphäre", so Simitian.
Traurige US-Realität
Das Beispiel klingt dabei weiter hergeholt, als es ist. Die US-Videoüberwachungsfirma CityWatcher.com hat die Mitarbeiter ihres Datencenters bereits angewiesen, sich Funkchips in den Arm implantieren zu lassen. Solange die Mitarbeiter dem [mehr oder weniger] "freiwillig" folgen, sind aber wohl auch dem Gesetzgeber die Hände gebunden.
Bereits im Jahr 2002 hat die Food and Drug Administration [FDA] in den USA hat den Weg für den "VeriChip" der US-Firma Applied Digital Solutions [ADS] freigemacht.
Der etwa reiskorngroße Chip wird unter der Haut eingepflanzt und kann diverse Informationen speichern, die über einen speziellen Scanner ausgelesen werden können.
2.000 Implantate im Umlauf
Weltweit haben bisher 2.000 Menschen ein derartiges Implantat eingesetzt bekommen.
Für Schlagzeilen sorgte etwa Barcelonas Baja Beach Club, der VIPs ein Service der besonderen Art anbietet. Weil zu viel Ballast beim Tanzen behindert, können sich die Stammgäste einen RFID-Chip mit Kreditkartenfunktion implantieren lassen. Bezahlt wird dann durch Winken vor einem Scanner.
(futurezone | L. A. Times)