06.03.2004

RIAA

Musikverkäufe in den USA stabilisiert

Nach den von der US-Musikindustrie teils dramatisch bezifferten Umsatzeinbrüchen der letzten Jahre, dürfte sich die Lage wieder entspannt haben.

2003 wurde nur ein leichtes Minus verzeichnet, wie die "Recording Industry Associtaion of America" [RIAA] nun mit neu veröffentlichten Zahlen bekanntgab.

Die Zahl der von den Plattenlabels ausgelieferten Tonträger ging lediglich um 2,3 Prozent zurück, im Vorjahr hatte der Rückgang bei den Auslieferungen noch fast acht Prozent betragen.

Profitiert habe man im abgelaufenen Jahr vor allem von einem starken Weihnachtsquartal, in dem man die Auslieferungen gegenüber dem Vorjahr um 5,5 Prozent steigern konnte. Musik-Videos und Musik-DVDs zählten 2003 zu den Verkaufs-Highlights. Überraschender Weise konnte man sich auch bei den CD-Singles um 85,5 Prozent auf 8,3 Millionen verkaufte Einheiten steigern.

Weitere Highlights im Gesamtjahr waren Musik-Videos, die wertmässig um 38,7 Prozent zulegten, und Musik-DVDs mit einem Plus beim Wert von 56 Prozent.

RIAA-CEO Mitch Bainwol führte dieses Ergebnis auf Fortschritte im Kampf gegen Musikpiraterie und auf erste Erfolge im legalen Online-Bereich zurück.

"Während sich die legalen Online-Services vermehren, so ist das noch immer ein Feld, das sich im Frühstadium der Entwicklung befindet", so Bainwol.

Es seien aber vermehrte Anstrengungen notwendig, damit sich dieser Bereich in Zukunft entwickeln könne und wettbewerbsfähig werde.

Nachdem die Industrie im Napster-Schock jahrelang versuchte, den Online-Vertrieb von Musik eher zu verhindern als zu fördern, setzte nach dem Erfolg von Apples "iTunes"Shop ein Umdenken ein. Nunmehr versuchen alle Musiklabels ihre Musik gegen Gebühr auch im Netz anzubieten, entsprechend steigt auch der Umsatz.

Ebenfalls zugelegt hat das Geschäft mit Handy-Klingeltönen, das inzwischen einen ernst zu nehmenden Wirtschaftsfaktor darstellt.

2003 wurden nach Zahlen der Arc Group weltweit nicht weniger als 3,5 Mrd. USD mit Klingeltönen umgesetzt, womit das Geschäft mit den Handy-Downloads schon mehr als zehn Prozent des gesamten Musikumsatzes ausmacht.