Gemischte Reaktionen auf Tarifregelung

mobilfunk
04.09.2007

Bei den Handybetreibern hat der neue Plan des Telekomregulators zur Senkung der internen Mobilfunkgebühren gemischte Reaktionen ausgelöst.

Der kleinste Betreiber Hutchison ["3"] glaubt, dass der Bescheidentwurf der Telekom-Control-Kommission [TKK], sollte er in der derzeit vorliegenden Form angeordnet werden, vom Verwaltungsgerichtshof [VwGH] erneut aufgehoben wird.

Die mobilkom [A1], T-Mobile und One sind zum Teil zufrieden, das Urteil wird von Rechtsexperten aber noch geprüft.

Ab 2009 gleiche Gebühren für alle

Die Regulierungsbehörde RTR hat am Dienstag neue Interconnection-Fees für die heimischen Mobilfunker präsentiert: Bis 2009 sollen alle auf 5,72 Cent sinken.

"3" für komplette Streichung

"3" wirft der Regulierungsbehörde vor, den Marktführer mobilkom zu schützen. Weil A1 auf deutlich mehr Gesprächsminuten komme und das in der Kalkulation der Regulierungsbehörde nicht berücksichtigt worden sei, würden sich für die mobilkom "zwischen 2004 und 2008 über 300 Mio. Euro an ungerechtfertigten Übergewinnen" ergeben, sagte "3"-Lobbyist Bernhard Wiesinger.

Er ist für eine generelle Streichung der Terminierungsentgelte nach US-Vorbild. Mit der jetzigen Regelung werde der Wettbewerb auf dem Mobilfunkmarkt verzerrt.

A1 mit Gleichbehandlung zufrieden

Die A1-Mutter Telekom Austria spricht dagegen von einem lange erwarteten Schritt in Richtung Gleichbehandlung. Dass die Betreiber ab 2009 untereinander gleich viel verrechnen müssen, sei aus Sicht der Telekom "sehr korrekt", sagte Konzernsprecherin Elisabeth Mattes. Für unverständlich hält sie, warum die mobilkom "bis dahin gegenüber dem zweitgrößten Betreiber noch finanziell stark benachteiligt" werde.

Ähnlich auch One: T-Mobile sollte nach Übernahme von tele.ring so rasch wie möglich zur Senkung der Terminierungsentgelte auf A1-Niveau gedrängt werden. "Sonst subventionieren die kleineren Betreiber die Fusion weiter mit", so One-Sprecherin Petra Jakob.

T-Mobile-Sprecherin Andrea Karner zeigte sich dagegen erfreut, dass die Regulierungsbehörde "sich nicht durch den Druck der mobilkom beeinflussen hat lassen". In Summe werde der 134 Seiten starke Verordnungsentwurf aber erst geprüft.

Kritisiert wurde die Behörde unter anderem auch wegen der international generell relativ niedrigen Terminierungsentgelte. Hier verwies Regulierungschef Georg Serentschy auf durchaus vergleichbare Niveaus in Schweden, Ungarn oder Estland und auf die extrem hohe Handynutzung in Österreich.

(APA)