Swisscom bekommt 979 Mio. für Debitel
Der Schweizer Telekommunikationskonzern Swisscom verkauft die Anteile an seiner deutschen Mobilfunktochter Debitel einem Zeitungsbericht zufolge für elf Euro pro Aktie an die britische Investmentgesellschaft Permira.
Auf diesen Preis hätten sich Swisscom und Permira geeinigt, berichtete die Schweizer "SonntagsZeitung". Swisscom gab keine Stellungnahme ab. Bei einem Preis von elf Euro pro Aktie hat Debitel einen Börsenwert von 979 Millionen Euro.
Debitel-Aktien hatten am Freitag bei 10,20 Euro geschlossen. Mit der Situation vertraute Kreise hatten Reuters Anfang März gesagt, dass sich Permira in erweiterten Exklusivgesprächen mit Swisscom über Debitel befinde und eine Transaktion im Volumen vor rund einer Milliarden Euro erwartet werde.
Auf der Technologiemesse Cebit in Hannover hatte Debitel in der vergangenen Woche mitgeteilt, seine Geschäftsziele im abgelaufenen Jahr klar erreicht zu haben. Debitel hatte Ende des dritten Quartals prognostiziert, beim Umsatz bis Jahresende einen einstelligen Zuwachs zum Vorjahreswert von 2,8 Millionen Euro zu erzielen. Beim Jahresüberschuss sollte zumindest das Ergebnis des Geschäftsjahres 2002 mit 40 Millionen Euro erreicht werden.
Swisscom verkauft die DebitelRund zwei Mrd. Verlust
Swisscom hatte seinen Debitel-Anteil während der Hochzeit der Telekommunikationsbranche für drei Milliarden Euro gekauft.
Die ursprünglich erhofften Synergie-Effekte stellten sich aber nicht ein. Eine wiederholt angepeilte Erhöhung des Streubesitzes wurde nicht realisiert.
Früheren Angaben zufolge hält der größte Telekom-Konzern der Schweiz 93 Prozent an der zwar profitablen, aber nur mit einer geringen Ebit-Marge arbeitenden deutschen Tochter.
Wie die Konkurrenten Mobilcom und Talkline, betreibt Debitel in Deutschland kein eigenes Mobilfunknetz, sondern vermarktet die Dienste der drei größten Netzbetreiber T-Mobile, Vodafone D2 und E-Plus.