Piratenjäger offenbar ins Netz gegangen
Interne E-Mails der für die MPAA tätigen Firma Media Defender sollen belegen, dass die Website MiiVi.com als Honeypot für Filesharer ausgelegt worden war.
Wie die Website Torrentfreak berichtet, ist ein großer Teil der E-Mail-Kommunikation der letzten sechs Monate von Media Defender an die Öffentlichkeit gelangt - insgesamt 700 MB.
Anhand der E-Mails sei zu belegen, dass die Website MiiVi.com als Lockmittel [Honeypot] dienen sollte, um Spionagesoftware auf den Rechnern ahnungsloser Nutzer zu implementieren, schreibt Torrenfreak.
Als die Geschichte Anfang Juli aufkam, sprach Media Defender, das für den US-Filmverband [MPAA] tätig ist, von einem "Versehen". Bei der Site habe es sich um ein "internes Projekt" gehandelt, das nicht für die Öffentlichkeit gedacht gewesen sei, so die Aussage damals.
Unterwanderung der Filesharer
Torrentfreak berichtet nach der Durchforstung der E-Mails allerdings, dass darin zum Teil sehr detaillierte Anweisungen für "passende" Tracker und Hunderte IP-Adressen und Log-ins für Server enthalten seien.
Für den Release des "Simpson"-Films habe sich das Unternehmen zudem eigens gerüstet und einen "Schlachtplan" ausgegeben.
MiVi soll wiederauferstehen
Auch die Entdeckung der eigentlichen Absichten mit MiiVi ist dokumentiert. Nachdem die Geschichte erstmals auf Torrentfreak aufkam, hieß es demnach: "This is really fucked. Let's pull miivi offline." Das Projekt sollte im Anschluss unter einem anderem Namen, etwa "videe", neu auferstehen.
Die Aktivitäten von Media Defender beschränkten sich laut E-Mails allerdings nicht auf MiiVi.com, auch auf Soulseek und bei eDonkey soll die Firma aktiv gewesen sein.
MiiVi.vom war laut Torrentfreak dazu gedacht, Anwender zum Upload von Filmen zu ermuntern. Der dazu notwendige Client installierte im Gegenzug Spyware, die den Rechner nach möglichen anderen Files durchsuchen sollte.