24.03.2004

VIENNA CALLING

Tele2 ab Herbst mit eigener Handyvorwahl

Der europaweit tätige schwedische Festnetz- und Internet-Betreiber Tele2, der in Österreich seit Februar 2003 über eine Kooperation mit dem drittgrößten Handynetzbetreiber One auch Mobilfunkdienste für Wertkarten-Telefonierer anbietet, will bis Ende 2004 die Zahl seiner Handykunden von derzeit 55.000 auf rund 100.000 erhöhen.

Ab Herbst will Tele2, das bisher in Österreich über die One-Vorwahl 0699 funkt, auch mit einer eigenen Handyvorwahl [0688] starten.

"Wir wachsen im Mobilfunkbereich derzeit sehr stark und wollen auch 2004 im gleichen Tempo wie bisher wachsen", so Tele2-Österreich-Chef Norbert Wieser. Tele2 ist nach dem UMTS-Anbieter Hutchison ["3"] mit einem selbst berechneten Marktanteil von 0,8 Prozent der zweitkleinste Mobilfunkanbieter in Österreich.

TA will Regulator-Verfahren

Tele2 werde im Herbst als so genannter virtueller Mobilfunkbetreiber [MVNO] mit eigener Vorwahl starten, sagte Wieser. Tele2 habe für den Start als MVNO bereits mit allen Betreibern marktübliche Zusammenschaltungsverträge geschlossen. Nur die Telekom Austria wolle "ein Verfahren" vor dem Telekom-Regulator.

Tele2 bietet preislich gestützte Handys von Siemens, Nokia und Samsung ohne Grundgebühr mit Auflademöglichkeit über PIN-Eingabe, die Bezahlung erfolgt im Nachhinein über die Tele2-Rechnung. Eine Vertragsbindung gibt es nicht.

Tele2 Österreich betreut insgesamt mehr als 550.000 Festnetz-, Internet- und Mobilfunkkunden. Das Unternehmen beschäftigt im Haus rund 30 Mitarbeiter und rund 150 im Call-Center. Im Laufe des heurigen Jahres soll die Mitarbeiterzahl auf 200 steigen.

Ein MVNO betreibt mit Ausnahme von Funkmasten und Frequenzen alles selbst, was zum Handygeschäft gehört [beispielsweise Switches und Server] und tritt mit eigener Vorwahl und eigenen SIM-Karten auf.