Anti-Korruptionsvorstand für Siemens

Organisation
19.09.2007

Nach Schmiergeldaffäre

Im Bemühen um eine Bewältigung der Schmiergeldkrise hat Siemens ein neues Vorstandsressort für Recht und Korruptionsbekämpfung geschaffen.

Der US-Amerikaner Peter Solmssen werde den Posten sowie das Amt des Chefjustiziars ab Oktober übernehmen, teilte das Unternehmen nach einer Aufsichtsratssitzung am Mittwoch mit. Der 52-jährige Solmssen war bisher oberster Rechtsbeauftragter des Siemens-Konkurrenten GE Healthcare.

In Solmssens Ressort werde Andreas Pöhlmann verantwortlich für die Überwachung der Unternehmensregeln [Chief Compliance Officer]. Der 49-Jährige kommt vom Chemiekonzern Celanese und tritt die Nachfolge des einstigen Staatsanwalts Daniel Noa an, der den Posten Ende Juni nach nur wenigen Monaten aufgeben musste.

"Eindeutige Verantwortlichkeiten"

Der seit Juli amtierende Konzernchef Peter Löscher sagte, die Umorganisation folge seinem Ziel, die Strukturen von Siemens zu vereinfachen und eindeutige Verantwortlichkeiten zu schaffen.

"Zugleich unterstreichen wir mit den getroffenen Entscheidungen unseren Anspruch, Siemens auf dem Gebiet Corporate Governance weltweit in eine Spitzenposition zu bringen", so der Manager.

Siemens wird seit Herbst 2006 von einer Reihe von Krisen im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen erschüttert, die unter anderem den Rücktritt des ehemaligen Vorstandschef Klaus Kleinfeld und des Aufsichtsratsvorsitzenden Heinrich von Pierer nach sich gezogen haben.

(Reuters)