EU prüft Funkchip-Pflicht für Tiere

RFID
19.09.2007

Im Kampf gegen Seuchen

Rinder, Schafe und Ziegen könnten bald in der gesamten Europäischen Union mit Funkchips ausgerüstet sein. Die EU-Kommission erwägt eine verpflichtende elektronische Kennzeichnung, wie aus einem am Mittwoch in Brüssel vorgelegten Strategiepapier zur Tiergesundheit hervorgeht.

Damit will EU-Gesundheitskommissar Markos Kyprianou den Kampf gegen Tierkrankheiten wie den Rinderwahnsinn [BSE] und die Maul- und Klauenseuche verstärken. Zugleich will er den durch Fleischskandale verunsicherten Verbrauchern eine hohe Fleischqualität von der Weide bis zum Teller garantieren.

Machbarkeitsstudie in Arbeit

Mit der elektronischen Kennzeichnung würde die EU dem Beispiel Australiens und der USA folgen. Eine Machbarkeitsstudie soll ergeben, ob die Kennzeichnung "freiwillig oder zwingend" erfolgen soll, wie es in dem Kommissionspapier heißt.

Schwerpunkt sollen Wiederkäuer sein. Um den Weg jedes Tiers von der Geburt bis zur Schlachtbank verfolgen zu können, soll nach Vorstellungen Kyprianous ein "größer angelegtes integriertes elektronisches System mit einheitlicher Datenbank" geschaffen werden.

In Deutschland und Österreich pflanzen bereits heute Betriebe ihren Tieren zur Kontrolle die RFID-Funkchips unter die Haut.

RFID-Chips sollen in Zukunft den Barcode ablösen und in allen Lebensbereichen zum Einsatz kommen. In der Logistik sind Funkchips bereits etabliert, die Entwickler verschiedenster Branchen lassen sich jedoch ständig neue Einsatzmöglichkeiten einfallen.

(APA | AFP)