Umweltbewusstsein im IT-Bereich wächst

20.09.2007

Elektroschrott ist ein Problem, und es wird immer größer. Jährlich werden immer mehr Elektroaltgeräte entweder gesammelt und verschrottet oder zu Hause "zwischengelagert". Nun mehren sich die Initiativen, dem Elektroschrott den Garaus zu machen.

Während sich die einen überlegen, wie dem bereits produzierten Schrott neues Leben eingehaucht werden kann, bemühen sich andere um eine von Haus aus umweltfreundliche Produktion.

Derzeit fallen in Österreich pro Jahr rund 100.000 Tonnen Elektro- und Elektronikgeräte als Abfall an, gab die Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle [EAK] am Donnerstag bekannt.

Verdoppelung des Elektroschrotts

Zwar sammeln die Österreich fleißig Elektroschrott und geben ihn auch zum Recycling weiter, dennoch dürfte die Belastung in den nächsten Jahre aufgrund der immer kürzeren Lebenszyklen der Unterhaltungselektronik enorm ansteigen.

Nach Angaben des Umweltministeriums wird mit einer Verdoppelung des Elekroschrotts in den kommenden zwölf Jahren gerechnet.

2006 lag der gesammelte Elektroschrott pro Kopf bei 7,6 Kilogramm, für heuer wird mit 8,4 kg Altgeräten pro Einwohner gerechnet, so die EAK.

Allerdings werden immer mehr Elektrogeräte verkauft. Alleine im ersten Halbjahr 2007 verdoppelte sich der Umsatz bei den Flat-TVs.

Unterhaltungselektronik sorgt für Abfall

Eine ebenfalls am Donnerstag vorgestellte Studie der Umweltorganisation WWF in Zusammenarbeit mit dem Online-Auktionshaus eBay zeigt, dass vor allem die Unterhaltungselektronik in Zukunft für einen starken Anstieg bei Elektroschrott sorgen dürfte.

Knapp 1,2 Millionen Österreicher wechseln demnach einmal pro Jahr ihr noch funktionstüchtiges Handy gegen ein neues, Computer und MP3-Player werden alle drei Jahre ausgetauscht.

Haushaltshelfer werden nach ihrem Ablaufdatum zu einem Großteil entsorgt, bei Mobiltelefon und Co. entscheiden sich viele dafür, sie einfach zu behalten.

EBay und WWF gehen davon aus, dass "Ressourcen in Milliardenhöhe in Österreichs Haushalten schlummern, ohne sinnvoll eingesetzt zu werden".

Aus diesem Grund wollen die beiden in einer Kooperation die Österreicher dazu animieren, ihre gebrauchten elektronischen Geräte weiterzuverkaufen - natürlich über den Online-Markt eBay.

Umweltbewusste Elektronik

Auch Greenpeace meldete sich zu dem Thema am Donnerstag zu Wort und legte die jüngste Liste zur "Grünen Elektronik" vor. Demnach bemühen sich die Hersteller zunehmend, schon bei der Produktion umweltschonend zu arbeiten und weniger Chemikalien zu verwenden.

Vor allem jene, die in den vergangenen Wertungen, die vierteljährlich erscheinen, schlecht dagestanden waren, hätten sich bemüht. Die größten Fortschritte kamen dabei von Sony und LG, so Greenpeace.

Auf der Punkteskala von eins bis zehn liegt der finnische Handykonzern Nokia mit der Wertung acht auf Platz eins und stellt damit laut Greenpeace das "grünste" Unternehmen dar. Knapp darauf folgen Sony Ericsson, Dell und Lenovo.

Sony konnte sich mit sieben erreichten Punkten am stärksten verbessern, so Greenpeace. Auf den Schlussplätzen liegen Apple, Hewlett-Packard und Panasonic.

(futurezone | APA | dpa)