Telekom Austria will 70 Prozent an MDC
Die Telekom Austria [TA] will laut "Presse" in einem ersten Schritt 70 Prozent am weißrussischen Mobilfunkanbieter MDC für eine Milliarde Euro erwerben.
Die Pläne des Telekom-Austria-Konzerns zum Einstieg in Weißrussland werden konkret. Wie seit zwei Wochen bekannt ist, will die TA mit ihrer Mobilfunktochter mobilkom den zweitgrößten weißrussischen Mobilfunkanbieter MDC übernehmen.
Die "Presse" berichtete am Freitag, dass die TA nun in einem ersten Schritt 70 Prozent des Unternehmens erwerben will. Kolportierter Kaufpreis: rund eine Milliarde Euro. In rund drei Jahren soll auch der Rest des weißrussisches Mobilfunkers an die mobilkom übergehen, heißt es in der Zeitung.
Konkret soll die TA bei der zypriotischen SB Holding einsteigen, die schon bisher mit 49 Prozent an MDC mit den Marken Velcom und Privet beteiligt war. Den Rest hielt bisher der weißrussische Staat.
Ob, wie Medien des Landes berichteten, der Staat seine Anteile bereits komplett an SB abgegeben hat oder nun an die Telekom Austria direkt verkaufen wird, ist unklar. Eine Sprecherin von MDC hatTE zuletzt einen Bericht der weißrussischen Nachrichtenagentur BelTA dementiert, wonach das Unternehmen seine Vollprivatisierung bereits bestätigt habe.
Auch Schlaff soll an Bord bleiben
Ungeachtet dessen soll laut "Presse" über eine ebenfalls zypriotische Firma namens Arrandene Enterprise Ltd. mittlerweile auch der heimische Geschäftsmann Martin Schlaff an der SB Telecom beteiligt sein. Er soll demnach auch nach dem Einstieg der TA weiter eine Beteiligung halten. Schlaff-Sprecher Michael Fink wollte dazu laut Bericht keine Stellungnahme abgeben.
Der Aufsichtsrat der TA berät am 2. Oktober über die Übernahme.
Aktie gibt nach
Seit Bekanntwerden des geplanten Deals ist der Kurs der TA-Aktie um knapp vier Prozent gefallen, obwohl Analysten die Pläne trotz des politisch heiklen Terrains positiv bewertet haben.
Freitagmittag wurde die Aktie bei 17,84 Euro gehandelt, um 0,3 Prozent über dem Schlusskurs des Vortages. Zu Jahresbeginn hatte die TA noch bei 21,51 Euro notiert.
(APA)