Grünes Licht für One-Übernahme
Die EU-Kommission sieht durch die Übernahme des drittgrößten österreichischen Mobilfunkers One den Wettbewerb nicht behindert. Das Closing des Deals und der Wechsel in der Chefetage sollen Anfang Oktober über die Bühne gehen.
Die Übernahme von One durch die France-Telecom-Tochter Orange und einen britischen Finanzinvestor ist endgültig fix. Die EU-Kommission genehmigte Freitagabend die Übernahme wie erwartet ohne Auflagen. Durch den Zusammenschluss dürfte der wirksame Wettbewerb "nicht erheblich behindert werden", erklärte die Kommission in einer Pressemitteilung.
Closing Anfang Oktober
Dem Vernehmen nach werden der endgültige Vertragsabschluss und der bereits angekündigte Personalwechsel an der Spitze von One in den ersten Oktobertagen über die Bühne gehen.
Bei der Untersuchung des Zusammenschlussvorhabens habe die Kommission festgestellt, "dass es zwischen den Aktivitäten der beteiligten Unternehmen weder in Österreich noch in den anderen Ländern, in denen sie tätig sind, zu Überschneidungen kommt".
"Auch im Hinblick auf die Großkundenmärkte für internationale Roaming-Dienstleistungen und Festnetz- und Mobiltelekommunikation in diesen Ländern wirft das Vorhaben keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken auf", hieß es.
Der international tätige Mobilfunkkonzern Orange, der bereits bisher 17,45 Prozent an One gehalten hatte, und der auf Osteuropa spezialisierte Finanzinvestor Mid Europa Partners [MEP] hatten sich vor drei Monaten in einem Versteigerungsverfahren gegen die niederländische KPN durchgesetzt.
Künftig wird MEP zunächst 65 Prozent an One halten, Orange 35 Prozent. Der bisherige Mehrheitsaktionär, der deutsche Energiekonzern E.ON, bezifferte den Kaufpreis damals mit einem Gesamtunternehmenswert von 1,4 Milliarden Euro.
Marke verschwindet
Eine spätere Komplettübernahme von One durch die France-Telecom-Tochter gilt in der Branche nicht als ausgeschlossen.
Die Marke One wird jedenfalls in den nächsten ein bis eineinhalb Jahren verschwinden und auf "Orange" geändert werden.
Neuer Geschäftsführer
Neuer Geschäftsführer wird der frühere tele.ring-Chef und kurzzeitige Vorstandsvorsitzende des deutschen Mobilfunkkonzerns ePlus, Michael Krammer [46].
Der bisherige One-Chef Joergen Bang-Jensen, der zehn Jahre an der Spitze des Unternehmens stand, hat bereits Anfang Juli seinen Rückzug bestätigt.
Kurz vor der endgültigen Übernahme durch Orange legte One Ende Juli die beste Halbjahresbilanz seit seinem Bestehen vor.
(APA)