31.03.2004

XN--STERREICH

Rennen um österreich.at ist entschieden

Die ersten österreichischen Domains mit Umlauten und Sonderzeichen [Internationalized Domain Names, IDN] sind vergeben.

Als erste Domain schaffte es börse.at, auch das Rennen um österreich.at wurde bereits zu Gunsten eines Wieners entschieden.

Wie erwartet, waren die IDN-Domains heiß begehrt. Zwischen 12.00 und 14.30 Uhr langten bei der österreichischen Registrierungsstelle nic.at über 90.000 Anträge ein. Auf Grund des Ansturms rechnet nic.at damit, dass es noch einige Tage dauern wird, bis alle Aufträge überprüft und abgearbeitet sind. Insgesamt rechnet nic.at mit 15.000 bis 25.000 neuen Domains.

Trotz der rund 50 Mal höheren Belastung als zu den üblichen Geschäftstagen habe es keine technischen Probleme gegeben, gab nic.at zudem bekannt.

Die erwarteten Probleme

Alle Besitzer einer Umlaut-Domain werden aber nun vor neue Probleme gestellt. Bisher unterstützt der Internet Explorer, der bei einem Großteil der User in Verwendung ist, keine Umlaut-Domains als URL. Auch viele Mailprogramm dürften Probleme mit der rechten Auflösung eines Namens mit Sonderzeichen haben.

Um einen problemlosen Versand und Erhalt von E-Mails sicherzustellen, müssten Inhaber einer IDN-Domain ihre Mail-Adressen in kodierter Form weitergeben.

Im Fall des Webmaster von österreich.at würde die unter allen Umständen funktionierende Mail-Adresse webmaster@xn--sterreich-z7a.at lauten.

Zudem gilt die Umkodierung nur für den hinteren Teil der Mail-Adresse. Alles, was vor dem @ steht, muss weiter mit oe und ähnlichem umschrieben werden [Beispiel: guenter@xn--sterreich-z7a.at].

Insellösungen im Netz

Trotz einheitlichen IDN-Standards bleibt es jeder landeseigenen Registrierungsstelle überlassen, welche Zeichen sie zusätzlich zu den bisher üblichen aufnehmen will. So können Japan und China ihre eigenen Schriftzeichen zulassen, arabische Länder werden arabische Zeichen für IDNs inkludieren.

Damit zeichnet sich eine Art Insellösung im Netz ab, da User ohne geeignete Eingabehilfen nur über Umwege die Möglichkeit haben, die entsprechenden IDN-Websites zu erreichen.