Siemens-Affäre größer als angenommen
1,6 Mrd. Euro an verdächtigen Zahlungen
Das "Wall Street Journal" ["WSJ"] berichtete am Mittwoch in seiner Online-Ausgabe unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise über das Ergebnis einer internen Untersuchung bei Siemens, wonach sich die Summe verdächtiger Zahlungen auf 1,6 Milliarden Euro beläuft.
Bis dato hat Siemens 420 Millionen Euro auf den Prüfstand gestellt. Laut "WSJ" wurde der Siemens-Aufsichtsrat vergangene Woche über die neue Schätzung informiert.
Enthalten seien in der Summe Transaktionen, die bis zur Mitte der 1990er Jahre zurückgingen. Die US-Firma Debevoise & Plimpton LLP habe die Zahl enthüllt, schrieb die Zeitung.
Siemens wird seit Herbst 2006 von einer Reihe von Krisen im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen erschüttert, die unter anderem den Rücktritt des ehemaligen Vorstandschefs Klaus Kleinfeld und des Aufsichtsratsvorsitzenden Heinrich von Pierer nach sich zogen. Vergangene Woche wurde im Konzern ein eigener Anti-Korruptionsvorstand installiert.
(APA | Reuters)