Deutschland führt Musikmarktverluste an
Der weltweite Verkauf von Musikträgern wie CDs ist im vierten Jahr in Folge zurückgegangen - laut Branchenverband vor allem wegen weit verbreiteter Internet-Piraterie.
Von der negativen Entwicklung durch den illegalen Musik-Download sei besonders Deutschland betroffen gewesen, berichtete der Internationale Verband der Phonoindustrie [IFPI] am Mittwoch in London.
Global sank der Gesamtwert der verkauften Produkte im vergangenen Jahr um 7,6 Prozent auf 28,5 Milliarden Euro. In Deutschland sanken die Verkäufe im Jahresvergleich um 19 Prozent.
Minus 30 Prozent seit 1999
Seit 1999 sei dort der Markt hinsichtlich des Verkaufswertes
sogar um 30 Prozent eingebrochen, hieß es. Deutschland sei nunmehr
nur noch der weltweit fünftgrößte Markt für diese Produkte.
Auch Frankreich, Schweiz & Co mit hohen Verlusten
Zweistellige Verluste verzeichneten aber auch zahlreiche weitere westeuropäische Länder wie etwa Dänemark, Frankreich, Schweden, Belgien und die Schweiz.
"Die Internet-Piraterie bleibt ein sehr bedeutender Faktor beim Rückgang der weltweiten Verkaufszahlen", so die IFPI.
Positive Zeichen gebe es beim guten Absatz der Musikscheiben in den USA sowie beim weltweit zunehmenden Verkauf von Musik-DVDs. Diese Produkte hätten per 2003 einen Gesamtanteil von 5,7 Prozent an den Gesamtverkäufen - nach 3,1 Prozent im Jahr zuvor.
Erste Erfolge verzeichnete die Branche auch beim Aufbau des Online-Musikgeschäfts. So hätten die US-Anbieter in der zweiten Hälfte des Jahres 2003 19,2 Millionen kostenpflichtige Downloads registriert. In Europa hätten im vergangenen Jahr rund 30 legale Anbieter 300.000 Songs im Angebot gehabt.