Skype-Gründer treten zurück

02.10.2007

Während sich die Skype-Gründer Niklas Zennström und Janus Friis ihrem Netz-TV-Projekt Joost widmen, versucht eBay, Skype schnell wieder loszuwerden.

Wie die Internet-Auktionsplattform eBay am Montag bekanntgegeben hat, sind die beiden Gründer der Internet-Telefonfirma Skype aus der Geschäftsleitung des Unternehmens zurückgetreten.

EBay stoppt Zahlungen

EBay, das Skype im September 2005 gekauft hatte, kündigte daraufhin an, 530 Millionen US-Dollar [375 Mio. Euro] an Skype zu überweisen und damit seine Verpflichtungen aus dem Kaufvertrag abzugelten. EBay hatte ursprünglich 2,6 Milliarden US-Dollar für Skype überwiesen und die Zahlung weiterer 1,7 Milliarden Dollar davon abhängig gemacht, dass das Unternehmen bestimmte Wachstumsziele erreicht.

Die Zahlung an Skype wird die eBay-Zahlen im dritten Quartal belasten. Analysten stellen fest, dass eBay zu viel Geld in Skype investiert hat. Das Unternehmen hat bis Ende Juni dieses Jahres nur 90 Millionen US-Dollar Umsatz generiert.

Zum Vergleich: Medienzar Rupert Murdoch hatte fast zeitgleich die Kontaktseite MySpace für 580 Millionen Dollar gekauft und peilt in diesem Jahr damit einen Umsatz von einer Milliarde Dollar an.

Mehr Geld bei Verkauf

Die BBC berichtet, eBay habe den Skype-Aktionären in Aussicht gestellt, weitere 195 Millionen US-Dollar zu zahlen, aber nur, wenn es einen Anteil an Skype von 50 Prozent oder mehr vor März 2008 an einen anderen Interessenten verkaufen könne.

Zennström, der ehemalige CEO des Unternehmens, wechselt in den Aufsichtsrat. Er und sein Freund Friis werden sich in Zukunft mehr um ihre neue Videostreaming-Firma Joost kümmern.

Skype hatte Mitte August den größten Ausfall seines Kommunikationssystems zu verzeichnen gehabt.

(futurezone | BBC | Reuters)